Schule in Frankreich | Schüleraustausch Ratgeber Frankreich

Zu einem Schüleraustausch in Frankreich gehört es natürlich auch, dort zur Schule zu gehen. Das Bildungssystem hat Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit dem Deutschen. Was genau anders ist, wo man als Austauschschüler seinen Platz findet und welche Vor- und Nachteile es gibt sind wichtige Fragen, die man vorher klären sollte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das französische Schulsystem ist national einheitlich aufgebaut und folgt überall denselben Lehrplänen.
  • Der Schultag ist deutlich länger als in Deutschland und kann bis in den späten Nachmittag dauern.
  • Die schulische Atmosphäre ist meist formeller, und Disziplin spielt eine größere Rolle.
  • Prüfungen und schriftliche Leistungsüberprüfungen finden regelmäßig statt und sind anspruchsvoll.
  • Fächer wie Französisch und Literatur haben einen hohen Stellenwert und erfordern intensives Arbeiten.
  • Das Baccalauréat bildet den Abschluss des Lycée und bietet unterschiedliche fachliche Ausrichtungen.

Die Schule in Frankreich – Schulsystem

Die Frankreich dauert fünf Jahre, anschließend kommt man auf das Collège, das weitere vier Jahre umfasst und in etwa der deutschen Sekundarstufe I entspricht. Nicht verpflichtend ist der Besuch des dreijährigen Lycée, das mit dem Baccalauréat – dem französischen Pendant zum Abitur – abgeschlossen wird. In dieser Phase beginnt die berufliche und akademische Orientierung der Schüler:innen. Sie haben die Möglichkeit, die Fächerwahl nach ihren Interessen und Stärken anzupassen.

In diesem Abschnitt werden auch Austauschschüler:innen während ihres Schüleraustausch Frankreich eingegliedert. Du kannst hier ebenfalls ein Profil wählen – zum Beispiel im sprachlichen, naturwissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Bereich – und dich auf bestimmte Fächer konzentrieren. Durch das anspruchsvolle, aber strukturierte Schulsystem gewinnst du schnell einen Einblick in das französische Bildungssystem und lernst, eigenständiger zu arbeiten.

Der Fokus liegt in Frankreich auf analytischem Denken und präziser Ausdrucksweise. Besonders in den höheren Klassen wird Wert auf Debatten, Präsentationen und strukturierte Argumentation gelegt – Fähigkeiten, die dir nicht nur in der Schule, sondern auch für dein späteres Studium zugutekommen werden.

Schule in Frankreich – privat oder öffentlich?

Bildung hat in Frankreich einen sehr hohen Stellenwert und liegt daher größtenteils in staatlicher Hand: Über 80 % aller Schulen sind öffentlich. Die restlichen privaten Einrichtungen heißen nicht Lycées, sondern écoles libres und werden häufig von kirchlichen Trägern geführt – viele davon sind Internate.

In den Schulen in Frankreich gilt das republikanische Prinzip „Liberté, Égalité, Fraternité“ – also Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Der Unterricht ist säkular organisiert, was bedeutet, dass es an öffentlichen Schulen in der Regel keinen Religionsunterricht gibt. Auch das Tragen religiöser Symbole wie Kreuzen, Kopftüchern oder Kippas ist dort grundsätzlich nicht gestattet.

Schuluniformen sind in Frankreich eher selten und finden sich meist nur an privaten Schulen. Dafür herrscht ein hohes Maß an Disziplin, Respekt und Engagement für das Lernen. Die Lehrkräfte genießen großes Ansehen und legen Wert auf eine klare Struktur im Unterricht. Für Austauschschüler:innen ist das eine spannende Erfahrung – du lernst, Verantwortung für deinen eigenen Lernfortschritt zu übernehmen und dich in einem sehr respektvollen schulischen Umfeld zu bewegen.

Der Alltag an einer Schule in Frankreich

Die Schulen in Frankreich sind Ganztagsschulen, was bedeutet, dass der Unterricht in der Regel von 8:00 Uhr bis 17:00 oder 18:00 Uhr dauert. Damit ist die Schule der zentrale Lebensort der Jugendlichen. Neben dem Unterricht bleibt viel Zeit, um Freundschaften zu schließen, gemeinsam zu essen und an Freizeitaktivitäten teilzunehmen.

An manchen Schulen findet auch am Samstagvormittag Unterricht statt – dafür ist der Mittwoch oft verkürzt oder ganz frei. Die Mittagspause ist mit rund ein bis zwei Stunden sehr großzügig und wird meist in der schuleigenen Kantine verbracht. Dort ist Zeit für Gespräche, neue Kontakte und den Austausch über den Tag.

Der Unterricht selbst ist eher frontal und theoretisch aufgebaut, was eine sehr gute Vorbereitung auf das Universitätsleben darstellt. Für viele Austauschschüler:innen ist das eine wertvolle Erfahrung, die hilft, nach dem Austauschschülern, zurück in Deutschland im Unterricht und beim Abitur besser zurechtzukommen.

Ein Schuljahr beginnt meist im September und endet Mitte Juni. Die Sommerferien dauern in der Regel rund zwei Monate – dafür gibt es während des Jahres etwas weniger Ferienzeiten. Das französische Schulsystem verlangt zwar Disziplin, bietet dir aber auch die Chance, tief in den französischen Alltag einzutauchen, Freundschaften fürs Leben zu schließen und deine Sprachkenntnisse auf ein neues Level zu bringen.

FAQ zur französischen Schule

Wie lange dauert ein typischer Schultag in Frankreich?
Ein regulärer Schultag beginnt meist am frühen Morgen und endet häufig erst am späten Nachmittag. An vielen Schulen wird mittwochs nur vormittags unterrichtet, was eine Besonderheit des Systems ist.
Ist das französische Schulsystem wirklich strenger als das deutsche?
Im Vergleich zu deutschen Schulen herrscht in Frankreich oft ein formellerer Umgangston, und die Disziplinregeln sind klarer festgelegt. Schülerinnen und Schüler müssen regelmäßig mit Hausaufgaben und Prüfungen rechnen, was anfangs anspruchsvoll wirken kann, sich jedoch schnell einspielt.
Welche Fächer werden unterrichtet?
Zu den üblichen Fächern gehören Französisch, Mathematik, Geschichte und Geografie, Fremdsprachen, Naturwissenschaften und Sport. Je nach Klassenstufe kommen weitere Fächer wie Philosophie oder Sozialwissenschaften hinzu.
Wie funktioniert das französische Notensystem?
Die Leistungen werden in einem Punktesystem von 0 bis 20 bewertet. Eine Punktzahl ab 10 gilt als bestanden, und bereits 14 Punkte werden als sehr gute Leistung angesehen.
Welche Schulformen gibt es in Frankreich?
Das Collège umfasst die Klassenstufen sechs bis neun, während das Lycée die letzten drei Schuljahre bis zum Abschluss mit dem Baccalauréat abdeckt. Dort wählen die Schülerinnen und Schüler zwischen allgemeinen, technischen oder beruflichen Ausrichtungen.
Brauchte ich sehr gute Französischkenntnisse für ein Schuljahr in Frankreich?
Sehr gute Sprachkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich. Grundkenntnisse reichen in vielen Fällen aus, und der tägliche Kontakt mit der Sprache führt meist schnell zu deutlichen Fortschritten.
Was zeichnet den Unterrichtsstil in Frankreich aus?
Der Unterricht ist häufig stärker frontal ausgerichtet, und schriftliche Prüfungen haben einen hohen Stellenwert. Gruppenarbeiten oder projektorientiertes Lernen finden weniger oft statt, dafür wird viel Wert auf analytisches Denken und strukturierte Textarbeit gelegt.
Wie läuft die Mittagspause ab?
Viele Schulen verfügen über eine schuleigene Kantine, in der warme Mahlzeiten angeboten werden. Die Mittagspause fällt meist länger aus als in Deutschland, was dem langen Schultag geschuldet ist.
Habe ich während meines Austauschjahres genug Freizeit?
Durch die längeren Schultage kann die Freizeit unter der Woche etwas knapper sein. Am Wochenende bleibt jedoch genügend Zeit für Aktivitäten, Ausflüge, Treffen mit Freunden oder das Kennenlernen des französischen Alltags.

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