Kanada im Fokus: Françoise Dallaire über Schulwahl, Verantwortung & Austauschjahr
In dieser Folge spricht Ralf Köhler mit Françoise Dallaire, Gründerin von Canada Unique, über ihren Weg von Québec nach Deutschland und ihre 20-jährige Erfahrung im Schüleraustausch. Sie erklärt, was Kanada als Ziel besonders macht, wie Schuldistrikte funktionieren – und worauf Eltern wirklich achten sollten. Ein persönliches Gespräch über Verantwortung, Schulwahl und das Leben vor Ort.
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[00:00:00] Intro & Einstieg
[00:04:15] Warm-up-Frage: Was machst du als erstes, wenn du in Kanada landest?
[00:04:57] Was bedeutet es für dich, Schüler:innen nach Kanada zu begleiten?
[00:06:57] Was hat dich dazu bewegt, dich auf den Schüleraustausch nach Kanada zu konzentrieren?
[00:10:04] Drei Perspektiven: Mutter, Gastfamilie, Expertin – wie hilft dir das heute?
[00:15:00] Was macht Kanada als Austauschland besonders?
[00:19:43] Schuldistrikte in Kanada: Wie läuft das mit Schule, Gastfamilie & Betreuung?
[00:23:10] Schulformen in Kanada: Öffentlich, katholisch, privat – was passt für wen?
[00:25:36] Was unterscheidet Canada Unique von anderen Organisationen?
[00:26:37] Herausforderungen für Schüler:innen vor Ort
[00:29:48] Erwartungshaltung ist nicht Realität vor Ort
[00:31:23] typische Herausforderungen in der Kommunikation zwischen Schülern und Gastfamilie
[00:34:43] Tipps für Eltern: Was, wenn mein Kind sich nicht wohlfühlt?
[00:38:10] Umgang mit Gastfamilienwechsel
[00:39:44] G8, G9 & Wiederholung der Klasse – was gilt aktuell?
[00:41:44] Wie hat sich Schüleraustausch in den letzten 20 Jahren verändert?
[00:48:27] Was würdest du Jugendlichen mitgeben, die kurz vor der Ausreise stehen?
[00:48:46] Was würdest Lehrer:innen mitgeben an deutschen Schulen?
[00:50:39] Was rätst du Eltern?
[00:51:48] Outro & Hinweise zu Canada Unique, Schueleraustausch.net und dem X-CHANGE Podcast
Transkript
[00:00:00] Ralf Köhler: Du bist in Quebec aufgewachsen. Quebec. Bist gebürtige Kanadierin. Was gibst du Eltern und Schülern damit auf den Weg?
[00:00:07] Francoise Dallaire: Es gibt einen Unterschied zwischen Quebec und West-Canada, englischsprachige Länder. Das ist so ein kultureller Unterschied. Wir sind ein bisschen wie die Franzosen in Quebec. Wenn man sagt, ich möchte gern nach Quebec, dann erzähle ich denen, dass mit minus 25 Grad zu erwarten, dass das normal ist.
[00:00:25] Ralf Köhler: Warum ist es aus Deiner sicht ein besonders spannendes ziel für einen schulaustausch das
[00:00:30] Francoise Dallaire: bildungssystem ist hervorragend also die regierung hat sehr viel investiert an den schulen wenn man die natur anschaut das ist wirklich eine hammerreise weil man geht Von den Bergen durch die Prärie und dann man kommt in Québec an.
[00:00:47] Francoise Dallaire: Ich
[00:00:47] Ralf Köhler: höre raus, dass die Erwartungshaltung von den Kids eine andere ist als die Realität vor Ort.
[00:00:52] Francoise Dallaire: Dann muss er jeden Tag oder dreimal die Woche zum Verein fahren und das ist natürlich nicht die Aufgabe der Gastfamilie. Auch die Schüler, die einen Gastfamilienwechsel haben nochmal um das Thema anzusprechen, weil ich das so wichtig finde, wenn ich sie frage, würdest du trotzdem wieder nach Kanada die sagen alle ja.
[00:01:10] Francoise Dallaire: Das für die Entwicklung unheimlich viel. Und die Eltern sagen, mein Kind ist so groß geworden. Meine Tochter auch, als sie in Ostland war, sie ist so groß geworden. Dadurch ist sie zurückgekommen und hat gesagt, ich bin kein Kind mehr.
[00:01:25] Ralf Köhler: Viele Eltern fragen sich vielleicht, was ist wenn mein Kind sich nicht wohl fühlt?
[00:01:30] Francoise Dallaire: Offen über seine Gefühle zu sprechen, aber offen gegenüber der Gastfamilie, was nicht einfach ist. Natürlich rufen uns die Eltern an und wir schlagen immer vor, bitte nehmen Sie keinen Kontakt zu der Gastfamilie, wenn schon ein Konflikt da ist, wenn das Konflikt schon eskaliert ist. Wir freuen uns, wenn die Schüler uns kontaktieren und sagen, ich habe ein Problem, dann können wir darüber sprechen und sagen, ist das wirklich ein Problem, was nicht lösbar ist oder ist das lösbar?
[00:01:58] Francoise Dallaire: Wenn das absolut nicht lösbar ist, also das Erste was... Hi.
[00:02:11] Ralf Köhler: Wenn Familien über einen Schüleraustausch nachdenken sehen sie oft zuerst das Marketing der Austauschorganisationen Webseiten, Broschüren, Social-Media-Aktivitäten. Aber die wichtige Frage ist oft eine ganz andere. Wer steckt eigentlich dahinter?
[00:02:23] Ralf Köhler: Wer sind die Menschen, die die Programme verantworten die Entscheidungen treffen und am Ende dafür sorgen, dass ein Auslandsjahr gelingen kann? Willkommen zum Podcast Wer steckt hinter dem Schüleraustausch ein Podcast von Schueleraustausch.net und wir sprechen hier in dieser Staffel direkt mit den Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen von Austauschorganisationen und zwar über das, was Eltern wirklich wissen wollen, bevor sie ihr Kind für ein Jahr ins Ausland gehen lassen.
[00:02:48] Ralf Köhler: Heute lernen wir Françoise Dallaire kennen, sie ist Gründerin von Canada Unique Kanada Unique ist eine Austauschorganisation und Françoise lebt in Deutschland, kennt aber das Land, in das sie Jugendliche schickt, sehr gut, denn sie ist dort aufgewachsen. Seit 20 Jahren begleitet sie Familien auf dem Weg nach Kanada, gemeinsam mit ihrem Sohn, der wie sie in beiden Kulturen zu Hause ist.
[00:03:11] Ralf Köhler: Wir sprechen mit ihr heute über das kanadische Schulsystem, was anders ist als das Schulsystem in den USA. Schulwahl Schuldistrikte aber auch die Herausforderungen vor Ort, mit Gastfamilie An den Schulen und fragen sie unter anderem auch, was Austausch für sie heute eigentlich bedeutet. Also für alle, die mit dem Gedanken spielen, nach Kanada zu gehen.
[00:03:33] Ralf Köhler: Bleib dran, es wird sehr interessant. Viel Spaß. François oder Françoise?
[00:03:37] Francoise Dallaire: Françoise. Nee, du sagst Françoise. Das ist genau richtig. Françoise sagen ganz viel. Françoise. Nee, Françoise.
[00:03:44] Ralf Köhler: Okay. Sag mal, Françoise, was ist eigentlich das Erste was du machst, wenn du in Kanada landest, wenn du jetzt wieder hinfliegst das nächste Mal?
[00:03:52] Ralf Köhler: Gibt es so eine Routine oder eine Tradition irgendwas, worauf du in Deutschland verzichten musstest und was du dir als Erstes gönnst? Wenn du ankommst.
[00:04:01] Francoise Dallaire: Also erstmal natürlich meine Familie besuche ich zuerst. Und wenn wir da sind, das geht um Quatschen. Also wir quatschen die ganze Zeit und wir aktualisieren uns, was gerade los ist, obwohl wir immer wieder Kontakt haben.
[00:04:15] Francoise Dallaire: Es gibt eine Sache, die ich immer sehr gerne mache. Wenn ich da bin, muss ich einmal essen. Das ist dieser Poutine. Das ist so eine Mischung aus Pommes und dieser Käse. Das ist so ein besonderer Käse und eine Soße. La Sauce Saint-Hubert muss dazugehören und das muss ich in Kanada in den nächsten Tagen essen.
[00:04:36] Francoise Dallaire: Also das ist so etwas, was ich immer mache, wenn ich in Kanada komme Aber wenn ich ankomme, das ist erstmal meine Familie, wo ich alle kontaktiere. Ich habe eine große Familie. Erstmal drei Geschwister, meine Neffe und Nächte Ich habe zu allen Kontakt. Das ist erstmal Kontakt knüpfen.
[00:04:54] Ralf Köhler: Super, wo wir gerade von deiner Familie sprechen.
[00:04:57] Ralf Köhler: Lass uns da vielleicht gleich bleiben, bevor wir Über Programme und Entscheidungen sprechen. Du bist in Quebec aufgewachsen, Quebec, bist gebürtige Kanadierin und führst heute eine Austauschorganisation, die Schüler und Schülerinnen nach Kanada entsendet, also genau dahin wo du herkommst. Was bedeutet das für dich persönlich, Jugendliche in dein Heimatland zu schicken?
[00:05:20] Francoise Dallaire: Ja, das hat für mich eine ganz große Bedeutung Also ich verbinde, also Deutschland und Kanada sind beide meine Heimat geworden. Ich lebe in Deutschland seit 37 Jahren, das ist schon eine lange Zeit, länger als in Kanada, aber dennoch ist Kanada mein Heimatland. Also beides. Und das hat insofern eine große Bedeutung dass die Kanadier die sind sehr froh viele deutsche Schüler zu haben in Kanada, weil die deutschen Schüler sind motiviert, die sind interessiert, die sind neugierig Und das ist etwas, was mich ganz stolz macht als Kanadierin Erstmal mein Land, das Bildungssystem inzwischen Einfach so zu präsentieren.
[00:06:03] Francoise Dallaire: Die Menschen, finde ich, das sind wirklich tolle Menschen. Die sind sehr offen, sie sind freundlich. Aber man muss auch sagen, es gibt einen Unterschied zwischen Québec und Westkanada, englischsprachige Länder. Das ist so ein kultureller Unterschied. Wir sind ein bisschen wie die Franzosen in Québec und wir unterscheiden uns auch in Kanada Von unserem Schulsystem, wir haben weniger Schuljahre im Kanada die haben fast alle überall zwölf Schuljahre wir haben elf Schuljahre.
[00:06:31] Francoise Dallaire: Also es gibt viele kleine Unterschiede aber ich bin nach wie vor eine Kanadierin und ja.
[00:06:40] Ralf Köhler: Sag mal, du bist jetzt seit über 20 Jahren im Bereich Schüleraustausch tätig Du hast zunächst bei anderen Austauschorganisationen angefangen zu arbeiten, hast dann irgendwann deine eigene Austauschorganisation gegründet Erzähl mal so ein bisschen, woran hast du in den 20 Jahren gearbeitet?
[00:06:57] Ralf Köhler: Was hast du erlebt im Bereich Schüleraustausch Und was hat dich letztlich dazu bewegt, dich auf Kanada zu spezialisieren und deine eigene Austauschorganisation zu gründen?
[00:07:07] Francoise Dallaire: Also ich habe zuerst, gut, ich bin in Quebec groß geworden, ich bin da zur High School gewesen. Nach meiner High School in Quebec habe ich eine Zusatzausbildung, also eine Ausbildung gemacht als Finanzbuchhalterin und dann bin ich nach Westkanada, um dort zu studieren auch.
[00:07:25] Francoise Dallaire: Also ich habe im Prinzip so, ich wollte mein Englisch verbessern und parallel auch studieren und parallel war ich total abenteuer und neugierig wollte ich ein Kanada kennenlernen und… Das war für mich so die erste Grundlage, um meine Neugierde über Kanada zu erfahren. Also ich habe Kanada vier oder fünf Mal mit dem Auto, bin ich durch, ich habe Kanada durchgequert.
[00:07:49] Francoise Dallaire: Das ist wirklich eine Hammerreise, weil man geht von den Bergen durch die Prärie und dann man kommt in Québec. Nun, das ist, es war eine sehr große, ja, ich habe sehr viel von Kanada gesehen und Als ich nach Deutschland kam, das war mir nicht klar, dass ich etwas mit Kanada machen würde, dass das sich einfach so entwickelt.
[00:08:13] Francoise Dallaire: Ich habe zuerst hier in Deutschland studiert, ich habe Diplompädagogik studiert und anschließend habe ich eine Ausbildung als Familienberaterin gemacht, systemische Sozialberaterin. Weil ich in dem Sozialbereich auch gearbeitet habe, habe ich festgestellt, das ist eine sehr schwierige Maßnahme für Menschen, die wirklich sehr viele soziale Probleme haben.
[00:08:39] Francoise Dallaire: Man hat wenig Erfolg und ich habe gesucht, was könnte ich machen. Und ich habe mich beworben für eine Schulaustauschorganisation und habe die Stelle bekommen, weil ich Englisch Französisch und Deutsch sprechen konnte. Und das war mein großes Glück. Und das war mein Start und meine Fähigkeit, weil ich habe studiert, ich habe die Kenntnis für Kanada und obwohl ich andere Programme auch mit, ja.
[00:09:10] Francoise Dallaire: Ich habe andere Programme betreut, auch USA, Frankreich, Irland, ein Teil Kanada Ich habe Quebec aufgebaut und ich habe gemerkt, dass mein Herz nur für Kanada schlägt. Und irgendwann mal kam für mich die Entscheidung, aufgrund meiner Persönlichkeit, ich mag das Abenteuer, ich arbeite nicht von acht bis vier, sondern ich bin sehr offen für verschiedene Arbeitszeiten und verschiedene Arten zu arbeiten.
[00:09:38] Francoise Dallaire: Dann habe ich mich entschlossen Ich bilde meine eigene Organisation und mache nur noch Kanada. Mein Herz hat nur für Kanada geschlagen. Vielleicht, weil ich Kanadierin bin, aber ich fand das Programm toll. Ich fand die Zusammenarbeit mit den Leuten in Kanada hervorragend. Und das Bildungssystem ist einfach so toll.
[00:09:59] Francoise Dallaire: Und das ist die beste Entscheidung, die ich in meinem Leben treffen konnte.
[00:10:04] Ralf Köhler: Klasse. Du kennst den Schüleraustausch ja aus drei Perspektiven. Also du warst du bist selber Mutter einer Austauschschülerin gewesen oder bist es. Du warst Gastfamilie hast eine Austauschschülerin aufgenommen und du bist auch Expertin im Bereich Schüleraustausch weil du Austauschschüler vermittelst.
[00:10:24] Ralf Köhler: Wie bist du in diese drei Rollen so reingewachsen und welche Perspektive hilft dir bei deiner Arbeit heute am meisten?
[00:10:31] Francoise Dallaire: Ja, also im Prinzip, ich habe ein sehr großes Anfühlungsvermögen für die Eltern, für die Schüler. Zuerst meine Tochter war selber in Kanada und ich weiß genau, was es bedeutet für die Eltern, das Vertrauen an Leuten zu haben, wo man weiß, okay, sie geht um Sie lebt woanders Sie wird in einer Familie leben, wo wir nicht wissen, wie das wird.
[00:10:56] Francoise Dallaire: Da habe ich ein ganz großes Verständnis für die Eltern. Wenn ein Problem da ist, wenn sie Fragen haben, kann ich wirklich, finde ich das sehr gut spüren, was sie empfinden. Ich habe selbst auch Austauschschüler aufgenommen bei mir zu Hause und die Verantwortung und Dass der Schüler, dass man merkt so, was bringen sie mit und was geben sie und was gebe ich und was bringen, das ist wirklich eine, echt eine Herausforderung finde ich, also fand ich, als ich das gemacht habe und ja.
[00:11:30] Francoise Dallaire: Ich verstehe schon, wenn die Schüler im Ausland gehen wollen, was sie mitbringen sollen, um eine gute Zeit zu haben. Das ist das Ziel. Die sollten Spaß haben, die sollten erwachsen werden, sie sollten Fähigkeiten entwickeln und ganz viel Mut haben. Und das ist so, was ich sehe Und was ich auch gemerkt habe, wenn die Austauschschüler bei mir waren, dass das manchmal echt gefehlt haben.
[00:11:56] Francoise Dallaire: Die waren nicht vorbereitet, sie haben nur erwartet, dass ich für sie was tue. Und ich habe gerne was getan, aber ich habe gemerkt, sie müssen mir eine Rückmeldung geben und was zurückgeben. Genau, und im Prinzip... Diese Fähigkeiten die führen dazu, dass die Eltern ein ganz großes Vertrauen zu mir haben, die Schüler auch.
[00:12:18] Francoise Dallaire: Ich biete immer die Schüler an, wenn du in Kanada bist und du hast ein Problem oder du hast Fragen, du kannst mich jederzeit kontaktieren. Also es ist wirklich, ein Vertrauen ist da und das ist vielleicht so... Das ist ein wichtiger Grund für eine Entscheidung, zu sagen, okay, wir fahren mit Canada Unique, weil sie das gefühlt haben, sie können mich vertrauen, können sie auch.
[00:12:40] Ralf Köhler: Du führst Canada Unique ja gemeinsam mit deinem Sohn Roman. Wie ergänzt ihr euch als Team? Das sind ja zwei Generationen. Clasht man da auch mal zusammen, wie das in Familien ganz natürlich ist? Wie ist das bei euch? Ja.
[00:12:56] Francoise Dallaire: Ja, also Roman ist natürlich eine ganz andere Generation als ich und Roman hat ganz viele Visionen Der ist wirklich im Hintergrund ein super Akteur Bringt so viel, ganz, ganz viel Struktur, der hat Ideen der hat unsere Homepage aufgebaut, mit aufgebaut, der hat ganz viel, ein sehr kreativer Mensch und das ist so, wir ergänzen uns insofern, dass Wenn ich ein Problem mit dem Computer habe, eine kleine Frage, er ist sofort, er kann alles beantworten was für mich eine sehr große Erleichterung für die Arbeit ist.
[00:13:39] Francoise Dallaire: Und dass ich eben im Hintergrund habe, dass ich weiß, okay, wenn etwas ist mit einem Schüler, der hat Schwierigkeiten mit seiner Unterlage, Roman ist da und bearbeitet die Unterlage und unterstützt die Schüler, also alles In ein sehr großes Engagement. Und bei mir bin ich vielmehr im Vordergrund, weil ich das Noah habe mit Kanada.
[00:14:01] Francoise Dallaire: Ich habe sehr viele Schulen besucht Ich habe die Partner in Kanada besucht Ich habe so viele Orte gesehen. Ich kenne Kanada. Ich habe in Ostkanada gelebt in Westkanada. Und ich weiß so, wie die Temperaturunterschiede dort sind. Also es ist schon, dass wir... Wir können uns gut zusammen verbinden, ist dennoch ein Generationen Nicht, also es ist schon eine Generation Unterschied und das will ich nicht verlocken, es ist schon wo wir manchmal, wo ich manchmal sagen muss stopp das geht mir zu weit das kann ich nicht, ich bin noch nicht so weit Roman würde viel schneller er ist viel schneller als ich und ich bin die, die ein bisschen bremse und natürlich manchmal haben wir da in dieser Hinsicht ein paar Konflikte aber es gehört dazu aber unsere Zusammenarbeit ist sehr gut ja
[00:14:55] Ralf Köhler: Lass uns vielleicht bei Kanada gleich mal bleiben, also eurem Spezialgebiet.
[00:15:00] Ralf Köhler: Kanada ist ein Riesenland. Was macht das Land als Austauschziel so besonders? Warum ist es aus deiner Sicht ein besonders spannendes Ziel für einen Schüleraustausch
[00:15:12] Francoise Dallaire: Ja, also Small Canada, wenn man die Natur anschaut, das ist wirklich unheimlich. Die Natur ist beeindruckend. Das Bildungssystem ist hervorragend Also die Regierung hat sehr viel investiert an den Schulen.
[00:15:27] Francoise Dallaire: Fast alle Schulen, die ich besucht habe, ob das auf dem Land ist oder in einer Großstadt, die sind alle super ausgestattet. Unsere Schuldistrikt die haben intern ihre eigene internationale Programme und das bedeutet, die sind super gut organisiert und strukturiert. Sie haben ihre Regeln sie wissen genau, woran es kommt und das ist so eine super gute Zusammenarbeit weil das so, Solide ist dass die basis die zusammenarbeit ist solide und die schule sind so toll und wir haben schüler die zurückkommen und die sind so begeistert und die sind vor ort natürlich begeistert und wir gucken immer wenn sie wiederkommen wir haben ein nachbereitungseminar wo wir normal überprüfen wo können wir uns verbessern und aber es ist kanada ist sehr also es ist ein land die sicher ist Also, man fühlt sich egal wo man ist, ziemlich sicher.
[00:16:27] Francoise Dallaire: Man muss natürlich genau wie überall aufpassen, aber man fühlt sich sicher, wo man ist. Und das ist einfach so ein tolles Land mit freundlichen Menschen. Die Freundlichkeit, die steckt alle an. Das ist für mich immer erstaunlich wenn ich in Kanada bin, dass ich jedes Mal merke, okay, das ist anders Ein ganz kleiner Punkt, der wirklich sehr positiv ist.
[00:16:52] Francoise Dallaire: Man wird freundlicher, man begegnet sich sehr freundlich. Auch die Schule, die Lehrer, das Verhältnis Lehrer-Schüler ist wirklich sehr freundschaftlich geprägt und trotzdem sehr respektvoll. Also es sind sehr viele positive Punkte, die für Kanada sprechen. Und die Schüler dürfen ihr eigenes Programm wählen.
[00:17:17] Francoise Dallaire: Die können sagen, ich möchte... Zu dem Schuldistrikt, ich möchte zu der Schule hingehen. Die meiste Zeit klappt das mit der Schule, wir sind noch in der guten Situation, wo das funktioniert und sie können das wählen und wenn sie nicht auf den Kaff leben wollen, dann kommen sie in den Ort, was sie sich ausgedacht haben und deshalb ist es so wichtig, bei dem Beratungsgespräch zu gucken, okay, wo sollte es hingehen, wo ist das Ziel?
[00:17:51] Ralf Köhler: Du hast da gerade viel erwähnt Lass mich kurz fragen, gilt das denn für ganz Kanada, was du gerade beschrieben hast oder gibt es da auch regionale Unterschiede wie in Deutschland auch?
[00:18:02] Francoise Dallaire: Ja, es gibt total regionale Unterschiede. Also wir haben natürlich zweisprachige Programme Wir haben Französisch wir haben englische Programme wir haben bilinguale Programme Also es ist sehr unterschiedlich von Provinz zu Provinz Man kann nicht sagen, das ist sehr individuell unterschiedlich Und unterschiedlich also man kann nicht sagen alles gleich absolut nicht und man kann sich auch Regionen wählen wo man sagt okay ich hätte gerne eine Region wo wenig Schnee im Winter da ist dann sage ich guck dir mal in der Nähe von Vancouver, Vancouver Island wenn jemand sagt ich fahre gerne Ski dann gucken wir mal eine Region wo viel Ski gefahren wird also Und sehr unterschiedlich in Kanada.
[00:18:44] Francoise Dallaire: Und wenn man sagt, ich möchte gerne nach Québec, dann erzähle ich denen, dass mit minus 25 Grad zu erwarten, dass das normal ist.
[00:18:55] Ralf Köhler: Wie ist da die Reaktion wenn du das sagst minus 25 Grad?
[00:19:01] Francoise Dallaire: Also die Schüler sind immer sehr so, wow, 25 Grad, nee, da will ich nicht hin. Und ich sage, guck mal, ich lebe noch. Und wir haben sehr viele Schüler, die auch nach Ostkanada gehen, also auch in Winnipeg eine sehr kalte Region.
[00:19:16] Francoise Dallaire: Wenn man da ist, das ist eine trockene Kälte und das fühlt sich nicht so kalt an. In Deutschland hier mit minus fünf in Norddeutschland, es ist so kalt finde ich, im Winter. Also es ist fast genauso kalt wie minus 15 Grad in Kanada. Es ist trocken und ich finde, das ist gut.
[00:19:37] Ralf Köhler: Im Kanada läuft ja vieles anderes als im klassischen Schüleraustausch den man so kennt aus den USA vielleicht.
[00:19:43] Ralf Köhler: Du sagtest gerade, Schüler können sich ihre Region und ihre Schule gezielt aussuchen. Das ist jetzt nicht selbstverständlich. Und gleichzeitig spielt das System der Schuldistrikte auch eine zentrale Rolle. Erklär uns mal, wie genau funktioniert das? Wer organisiert die Schule? Wer organisiert die Gastfamilie?
[00:20:01] Ralf Köhler: Wie läuft das in Kanada? Ja
[00:20:04] Francoise Dallaire: Ja, also grundsätzlich ist in Kanada wir haben ein Schuldistrikt und ein Schuldistrikt ich zeige dir das mal, also ein Schuldistrikt der ist da und da sind alle Schulen im Schuldistrikt und die Schulen sehr oft, die haben einen Schwerpunkt. Die eine Schule hat Musik als Schwerpunkt, die andere hat Naturwissenschaft, die andere hat Sport, die bieten trotzdem alle Schwerpunkte Sport, Naturwissenschaft und Musik an.
[00:20:32] Francoise Dallaire: Es wird überall, aber es gibt einige, die haben sich spezialisiert. In dem Schuldistrikt selbst gibt es mittendrin ein internationales Programm. Das ist so ein Team. Sie bekommen, also sie kümmern sich um die Internationalen und sie kennen alle Leute von der Schule. Man muss sich das vorstellen, die Schule, Schuldistrikt ist da, da ist das international und sie haben die Möglichkeit...
[00:20:57] Francoise Dallaire: Mit den Schulen zu sprechen. Wenn ich eine Frage stelle, die kennen schon ihre Schule, die können mir sagen, wenn ich frage welche Schule ist das beste Angebot für Musik, die können mir sagen, diese Schule ist die beste. Und so funktioniert das. Wir haben aber auch andere Schuldistrikte, die haben nur ihre Schuldistrikte und ihre Schule und sie nehmen...
[00:21:17] Francoise Dallaire: Und eine Organisation hier, das ist so eine unabhängige Organisation, die die Gastfamilie sucht Das ist ein ganz anderes Programm. Ich favorisiere das, wo das Gastfamilie-Programm drin ist, weil die sind alle gemeinsam strukturiert. Das andere, ich wähle richtig aus, mit wem möchte ich gerne arbeiten. Und so funktioniert das.
[00:21:43] Francoise Dallaire: Das internationale Programm bekommt die Unterlage von den Schülern und sie suchen ihre Gastfamilien. Sie suchen sie aus. Und das bedeutet, wir haben auf einer Seite die Unterlagen Alle Schüler, die sich bewerben für ein Schuldistrikt und auf der anderen Seite die Gastfamilien. Und da wird ein Match gemacht.
[00:22:02] Francoise Dallaire: Das macht aber die Betreuerin vor Ort. Sie macht den Match. Sie liest, was hat der Schüler geschrieben. Jeder Schüler muss unheimlich viele Bewerbungsunterlagen anfertigen und macht ein Profil von sich durch einen Gastfamilienbrief Fotokollage und durch das Profil Kann die Person in Kanada die Betreuerin vor Ort, die die Gastfamilie sucht sie guckt ihre Gastfamilie und versucht mal den besten Match zwischen den Schülern und der Gastfamilie zu machen.
[00:22:36] Francoise Dallaire: Und dann bekommen wir fast, also am Ende Juni, das ist so die Zeit wo die meisten Gastfamilien vermittelt werden, bekommen wir die Gastfamilien und dann können die Schüler anfangen Kontakt zu knüpfen.
[00:22:50] Ralf Köhler: Wie viele Schulen hängen an so einem Schuldistrikt dran, ungefähr?
[00:22:55] Francoise Dallaire: Unterschiedlich. Manche Schuldistrikt haben drei Schulen, manche haben 20 Schulen in grösseren Städten, die haben bis zu 25, 30, 40 Schulen.
[00:23:06] Francoise Dallaire: Sehr unterschiedlich von Schuldistrikt zu Schuldistrikt.
[00:23:10] Ralf Köhler: Und dann gibt es auch noch unterschiedliche Schulformen Also es gibt katholische, private, öffentliche Schulen. Wem empfiehlt ihr was, wenn jetzt Eltern zu euch ins Beratungsgespräch kommen? Also wem empfehlt ihr welche Location und welche Schulform?
[00:23:25] Ralf Köhler: Wie geht ihr da vor?
[00:23:28] Francoise Dallaire: Also erstmal, wir lernen die Eltern und die Schüler kennen. Also für uns ist es sehr wichtig, beide kennenzulernen. Und wir machen uns durch Fragen, wir versuchen mal herauszufiltern, was möchte der Schüler? Wo sollte die Reise hingehen Und durch die Erzählung Dann bekommen wir eine Idee oder ich ganz schnell, da kommt eine Idee, man könnte das anbieten, man könnte das anbieten.
[00:23:56] Francoise Dallaire: Wir haben natürlich katholische Schule also du hast das angesprochen, Ralf, du hast schon gesagt, okay, wir haben öffentliche Schule, wir haben öffentliche katholische Schule, wir haben Privatschule und wir haben Internat auch. Also im Prinzip. Wenn der Schüler uns erzählt, ich möchte gern ein Programm haben, wo weniger international sind, dann gucke ich mal, ob der Schüler in eine katholische Schuldistrik reinpassen würde.
[00:24:27] Francoise Dallaire: Weil die meisten Schüler möchten nicht unbedingt in eine katholische Schuldistrik, obwohl die sind wirklich sehr engagiert, die sind persönlich, die vermitteln Werte. Die für uns Menschen wichtig sind. Und das ist ein bisschen so, die sind zwar katholisch die nehmen aber alle Schüler aus allen Welten die müssen gar keine Religion haben.
[00:24:50] Francoise Dallaire: Und wenn ich das Gefühl habe, die sind offen dafür, dann schlage ich das auf jeden Fall vor. Wenn jemand aber sagt, ich gucke den Typ an und sage, okay, du bist ein Typ, ich will das international, ich will viele internationale Schüler, dann... Schlage ich mehr in Richtung British Columbia, Alberta, wo ich sicher bin, okay, der Schüler wird nicht enttäuscht sein, dass der irgendwo ankommt, sondern dass er wirklich in der Nähe von seinem Ort, ich versuche mal entweder in der Nähe von einer größeren Stadt die Schüler zu platzieren.
[00:25:25] Francoise Dallaire: Also wir versuchen schon durch ein Gespräch durch das Profil der Schüler, was sie uns erzählen Ein oder zwei Schuldistrikt vorzuschlagen.
[00:25:36] Ralf Köhler: Ja, mit Blick auf das, was wir gerade gesagt haben, was sagst du, macht euch anders als andere Austauschorganisationen? Wodurch unterscheidet ihr euch von anderen?
[00:25:46] Francoise Dallaire: Also wir sind eine kleine, eine persönliche Organisation.
[00:25:49] Francoise Dallaire: Wir haben den direkten Kontakt zu allen Schuldistriken und zu dem Gastfamilienprogramm und wir sind absolut nicht eine Massenprogrammorganisation. Dadurch bieten wir sehr hohe Qualität in unserem Programm und die Nähe zu den Teilnehmern Diese Kombination von persönlicher Beratung von umfassendem Service, was wir noch anbieten und dieses tiefe Noah, das ich habe, das macht wirklich Canada Unique sehr besonders.
[00:26:22] Francoise Dallaire: Und unsere Schüler sind gut vorbereitet, das hören wir immer mal wieder von unserem Schuldistrikt in Kanada und wir versuchen sie für das Austauschjahr so zu vorbereiten, dass sie ein bereicherndes Jahr haben können. Das macht Kanada unique.
[00:26:37] Ralf Köhler: Super. Lass uns zum nächsten Kapitel kommen. Herausforderung und das Leben vor Ort.
[00:26:43] Ralf Köhler: Sprechen wir mal über das, was passiert, wenn die Jugendlichen wirklich vor Ort sind. Also mitten im Alltag, mit einer neuen Familie, einer neuen Schule, quasi einem neuen Leben. Wo läuft es rund? Wo wird es herausfordernd? Und wie begleitet ihr sie dabei? Ja
[00:27:01] Francoise Dallaire: Ja, also erstmal natürlich, wenn sie ankommen, die müssen sich angewöhnen an der neuen Gastfamilie.
[00:27:07] Francoise Dallaire: Das ist klar, es gibt neue Regeln. Die beiden Seiten, die Gastfamilie und der Schüler, die müssen Vertrauen aufbauen. Und das ist immer so, wo wir sagen, so, gebt euch Zeit. Man braucht Geduld. Wir schlagen auch vor, alle Schüler vor, fängt sofort mit der Sprache, mit Englisch an. Die Schüler erleben manchmal einen Kulturschock, nicht jeder, aber es kann sein, wenn sie vor Ort sind, dass sie plötzlich einen Kulturschock haben und dann haben sie totale Heimweh.
[00:27:35] Francoise Dallaire: Das kann passieren. Auch diese Freundschaft knüpfen Also es braucht seine Zeit. Das kommt nicht von heute auf morgen. Es braucht die Zeit, dass die Schüler merken, okay, in Deutschland sitze ich immer auf einem sicheren Feld und hier muss ich alles neu aufbauen. Den Schulalltag, Ganztagsschule. Das ist was ganz Neues für die Schüler.
[00:28:02] Francoise Dallaire: Die fangen schon morgen um 9 Uhr an, also zwischen 8.30 Uhr und 9 Uhr fängt die Schule an bis ca. 15.30 Uhr 16 Uhr. Und danach haben sie ihre extra-reguläre Aktivität. Das ist etwas, was die Schüler noch brauchen Also in deutschland nicht kennen und ja die müssen sich daran gewöhnen auch selbstständig gucken was ist hier was wird hier angeboten welches sport werden angeboten es gibt immer verschiedene sportarten an jede trimester es gibt drei saison also die müssen sehr aufmerksam sein und eine sache die auch für die schüler eine herausforderung ist das ist die mobilität und In Kanada ist Mobilität ein Thema.
[00:28:48] Francoise Dallaire: Kanada ist riesig 5000 Kilometer von Osten bis nach Westen 36 Millionen Menschen. Das bedeutet, es ist ganz viel Platz in Kanada und die Busse fahren nicht jede 15 Minuten oder jede 20 Minuten, wie man das hier kennt, sondern das kann sein dass der Bus fährt einmal in der Stunde. Sich mit der U-Bahn zu bewegen, auch in einer Großstadt wie Montreal, man bewegt sich, also man muss erstmal bis zu der U-Bahn fahren und das ist...
[00:29:22] Francoise Dallaire: Es ist ein Thema Mobilität und dennoch wenn die Schüler wiederkommen, die sagen alle, ich habe mich daran gewöhnt also die werden sehr selbstständig aber erstmal, das kann, das sind Themen, die eine Herausforderung sein können und die gehören dazu und die werden bei uns Aus den Themen auch vorbereitet in unserem Vorbereitungsseminar wo wir nochmal sagen, es kann passieren und wenn das passiert, was habt ihr für Möglichkeiten, für Ressourcen und wir unterstützen sie in dieser Hinsicht.
[00:29:55] Francoise Dallaire: Habe ich alle die Frage beantwortet Bin ich nicht sicher? Ja,
[00:29:58] Ralf Köhler: du hast einen wichtigen Punkt aufgegriffen die Mobilität Und ich höre raus, dass die Erwartungshaltung von den Kids eine andere ist als die Realität vor Ort. Also die gehen vielleicht davon aus, dass die Familie, die Gastfamilie sie hierhin fährt und dorthin fährt und du sagst das sind große Entfernungen, das könnt ihr, das macht die Familie nicht, da müsst ihr euch selber drum kümmern höre ich daraus, oder?
[00:30:22] Francoise Dallaire: Ja. Ja Ja, die werden sehr selbstständig die Schüler, weil die Familie, die fahren sie nicht überall hin. Wenn jemand sagt, ich bin sehr gut im Basketball, ich spiele in einem Verein, dann muss er jeden Tag oder dreimal die Woche zum Verein fahren. Und das ist natürlich nicht die Aufgabe der Gastfamilie. Das wird nicht vorgesehen.
[00:30:40] Francoise Dallaire: Und das bedeutet, sich selber zu einsetzen Zu informieren Wer könnte mich mitnehmen? Gibt es eine Familie? Gibt es einen Schüler, der mich vielleicht dahin fahren kann? Und das ist so, das sind so die Erst Herausforderung und zum Schluss, das ist die Normalität Aber die Erwartungen sind natürlich sehr hoch, wo manche Familien hier in Deutschland sagen, naja, wenn ich einen Schüler bei mir aufnehmen würde, würde ich den überall hinfahren.
[00:31:09] Francoise Dallaire: Also die Familien in Kanada die arbeiten viel und es ist nicht selbstverständlich und man muss die Realität anschauen wie sie ist. Die Gastfamilien fahren die Schüler nicht überall hin. Das wird nicht gemacht.
[00:31:23] Ralf Köhler: Was sind so andere typische Sachen in der Kommunikation zwischen Schülern und Gastfamilie was auch Herausforderungen bringt?
[00:31:30] Ralf Köhler: Wo sind Unterschiede
[00:31:33] Francoise Dallaire: Am Anfang sollten die Schüler immer fragen, ist das okay oder darf ich oder kann ich? Das ist etwas, was selbstverständlich sein sollte zu Hause. Sie brauchen das nicht mehr zu machen. Auch ein anderer Punkt, was es gibt, ist immer gucken. Also wir schlagen vor, Beobachter zu werden, Beobachter der Gastfamilie.
[00:32:01] Francoise Dallaire: Wie sind die Gewohnheiten hier zu Hause in diesem Haushalt? Weil jede Familie ist natürlich unterschiedlich Man kann nicht denken, alle machen das gleich. Das ist unterschiedlich. Und immer die Augen offen lassen und gucken, essen sie um 18 Uhr wie in Deutschland oder essen sie früher? Sind die Türen geschlossen?
[00:32:24] Francoise Dallaire: Ganz oft werden die Türen offen und schlafen Die Dinge ansprechen. Das sind so Themen, wo die Schüler total erst mal überrascht sind, wenn man woanders übernachtet, dass man fragt ist das in Ordnung, wenn man zu spät kommt, Bescheid geben. Also da müssen die Schüler sich daran gewöhnen, dass sie erst mal ganz viel erzählen und auch diese Kommunikation beibehalten.
[00:32:53] Francoise Dallaire: Wir wissen heutzutage Und mit unserer WhatsApp-Kommunikation, ob das FaceTime, ob das Messenger ist oder WhatsApp, man ist schnell in Kontakt, man kann schnell eine Information schicken. Und da wird schon erwartet von der Seite der Gastfamilie, dass die Schüler selbstständig sind, dass sie sich auch kümmern, dass sie auch Bescheid geben, damit sie informiert sind.
[00:33:16] Francoise Dallaire: Also es ist, das ist manchmal herausfordernd, wenn die Schüler chaotisch sind, wenn sie nicht daran gewöhnt sind, weil zu Hause wurde alles gemacht, weil sie das nicht, sie brauchten sich nicht zu kümmern. Das ist manchmal wirklich herausfordernd.
[00:33:30] Ralf Köhler: Wie lange dauert diese Phase so, wenn man ankommt?
[00:33:34] Francoise Dallaire: Also man sagt erst mal drei Wochen sollte man sich erst mal Zeit nehmen, um die Familie kennenzulernen, um anzukommen.
[00:33:44] Francoise Dallaire: Also das ist erst mal das Ankommen. Aber ich würde sagen, diese Phase, dass man wirklich ankommt, man braucht mindestens sechs bis acht Wochen, wo man das Gefühl hat, jetzt bin ich langsam angekommen. Ja Er braucht seine Zeit. Und dann, solange die neuen Freundschaften noch nicht da sind, und das kann manchmal dauern, und viele Schüler werden zuerst die International als Freunde haben, was wirklich gut ist.
[00:34:13] Francoise Dallaire: Und Gott sei Dank die sind da, weil die sind alle in der gleichen Situation. Aber natürlich, sie möchten gerne Kanadier kennenlernen. Und das ist das Ziel. Man möchte, man geht im Ausland, um Kanadier kennenzulernen. Und manchmal, es braucht ganz viel Zeit. Und aber es gibt Und bestimmte Schuldistrik oder bestimmte Schulformen wie die katholische Schuldistrik die haben wenig international.
[00:34:35] Francoise Dallaire: Und wenn jemand sagt so, ach, ich möchte schnell andere Kanadier kennenlernen, das ist eine super tolle Möglichkeit.
[00:34:43] Ralf Köhler: Viele Eltern fragen sich vielleicht, was ist, wenn mein Kind sich nicht wohl fühlt? Was gibst du Eltern und Schülern damit auf den Weg? Du hast gerade schon was Wichtiges angesprochen, die Dinge anzusprechen mit der Gastfamilie zu fragen, wie macht ihr das, wie wollt ihr das?
[00:34:59] Ralf Köhler: Gibt es weitere Sachen, die du Eltern und Schülern damit geben würdest?
[00:35:04] Francoise Dallaire: Ja, auf jeden Fall. Also offen über seine Gefühle zu sprechen, aber offen gegenüber der Gastfamilie, das finden wir ganz wichtig. Wir geben den Schülern ganz viel Mut, versuch mal deine Gastfamilie über dein Problem zu sprechen, was nicht einfach ist.
[00:35:19] Francoise Dallaire: Die Gastfamilie kann nicht alles lesen was in dem Schüler los ist. Wenn der Schüler sich zurückzieht, die macht sich Sorgen und denkt, ist alles okay, offen darüber sprechen. Man muss Geduld haben. Ja Und sich die Zeit geben und die Zeit lassen und gucken, wie kann ich mich integrieren. Also wir geben ganz viel Mut, erst mit den Gastfamilien zu sprechen.
[00:35:46] Francoise Dallaire: Und wir sagen immer den Schülern, weißt du, deine Eltern, die wohnen 5000 Kilometer weit weg, versuch mal. Erst mal vor Ort die Dinge zu klären. Deine Eltern, die können es nicht klären. Natürlich rufen uns die Eltern an und wir schlagen immer vor, bitte nehmen Sie keinen Kontakt zu der Gastfamilie, wenn schon ein Konflikt da ist, wenn das Konflikt schon eskaliert ist.
[00:36:09] Francoise Dallaire: Kein Kontakt zu den Gasteltern, kein Kontakt zu den Schuldistriken oder zu den Betreuern. Das möchten Sie die Betreuer sowieso in Kanada nicht. Sie möchten gerne, dass der Kontakt durch uns, durch den Schuldistriken und nicht ein direkter Kontakt von Eltern und Betreuungspersonen vor Ort. Also das ist so, es gibt ganz klare Kommunikationsregeln und wir versuchen, wir freuen uns, wenn die Schüler uns kontaktieren und sagen, ich habe ein Problem, dann können wir darüber sprechen und sagen, ist das wirklich ein Problem, was nicht lösbar ist oder ist das lösbar?
[00:36:41] Francoise Dallaire: Wenn das absolut nicht lösbar ist, also das Erste was ich immer sage, hat der Schüler gesagt Mit der Betreuerin vor Ort gesprochen. Sie ist die Expertin vor Ort. Wir sind alle weit weg. Wir sind nicht da. Wir sehen nicht, was da gerade los ist. Und sobald sie den Kontakt geknüpft haben, wird es ein Gespräch geben.
[00:37:07] Francoise Dallaire: Man wird versuchen, das Problem zu zentralisieren zu verstehen, aber es wird versucht, dass normal ein Gespräch mit den Gasteltern, dass der Schüler und die Gasteltern gemeinsam kommen. Wenn das möglich ist. Und dann wird darüber gesprochen, man wird versuchen auf Lösungen, das ist ein lösungsorientiertes Programm, Kanada, ja, arbeiten lösungsorientiert.
[00:37:31] Francoise Dallaire: Und wenn das absolut nicht geht, es wird gewechselt. Ohne dass man sagt, der Schüler ist schuld daran, sondern es wird gewechselt und natürlich, das ist für die Eltern schwer, das ist für den Schüler schwer, weil man braucht ein bisschen Geduld man braucht die Zeit, bis das stattfindet und auch die Gastfamilie, es ist schwer für sie, weil sie denkt, ich habe mich bemüht und der Schüler will weg, also es ist wirklich, man muss alle Teile betrachten, ist aber wichtig, teilweise die Gastfamilie zu wechseln weil Aber die Chemie stimmt gar nicht und es wird gewechselt.
[00:38:10] Francoise Dallaire: Man sagt, 10 bis 15 Prozent der Schüler wechseln die Gastfamilie. Also von zehn Schülern, ein oder zwei wird die Gastfamilie wechseln. Das ist ein bisschen die Erfahrung, die wir gemacht haben im Laufe der Zeit.
[00:38:23] Ralf Köhler: Du sagst gerade 10 bis 15 Prozent ist in Kanada normal und in anderen Ländern passiert das genauso.
[00:38:28] Ralf Köhler: Ich kenne höhere Zahlen aus den USA. Ich weiß nicht, ob du dazu Daten hast.
[00:38:34] Francoise Dallaire: Ja, damals auch. Und das war der Unterschied, dass in Kanada die Gastfamilie, die bekommen eine Aufwandentschädigung, also sie bekommen Gelder, damit sie einen Schüler aufnehmen. Und deshalb haben wir genügend andere Gastfamilien. Und das ist für mich ganz wichtig.
[00:38:50] Francoise Dallaire: Das ist ein Aspekt, was ich in Amerika, als ich das Das Programm betreut habe, wenn ein Gastfamilienwechsel stattgefunden hat, das war schon echt eine harte Nummer, weil eine neue Gastfamilie, die kein Geld dafür bekommt, ist nicht einfach zu finden. Also in Kanada geht das wirklich sehr, sehr gut. Die sind sehr gut strukturiert die Kanadier die haben ein super, ja, das Programm ist echt gut strukturiert die haben Gastfamilien im Voraus die sind reserviert für Notfälle und wir machen sehr gute Erfahrungen, wenn die Schüler das geschafft haben und es ist eine harte Zeit, wirklich, eine unheimliche Zeit Emotionsgeladene Zeit.
[00:39:31] Francoise Dallaire: Und wir sagen so, bleib ruhig es wird sich eine Lösung finden. Und wenn Sie gewechselt haben, Sie haben wirklich die meiste Zeit, eine super Zeit anschließend in Kanada.
[00:39:44] Ralf Köhler: Wenn die Kids zurückkommen, auch nochmal ein eigenes Kapitel. Steht auch so die Frage im Raum, muss das Schuljahr wiederholt werden an der Schule in Deutschland? Wie sieht das heute aus, gerade mit Hinblick auf G8, G9 und Bundesländerregelungen?
[00:40:02] Francoise Dallaire: Ja, also das ist im Prinzip die Sache der Schule in Deutschland, der Bundes-, also von der Schule, wo die Schüler hingehen, die hiesige Schule.
[00:40:14] Francoise Dallaire: Unser Vorschlag ist immer mit der Schule zu sprechen und zu fragen, wann ist der beste Zeitpunkt, nach Kanada zu gehen. Also wenn ein Schüler G8 hat, also nach zwölf Jahren Abitur macht, sollte der Schüler in der zehnten Klasse nach Kanada gehen. Aber wann Auch mit der Schule klären in Deutschland, ist das, wenn ich fünf Monate weggehe oder wenn ich zehn Monate, also die Erfahrung, die wir machen, ist für die GERD-Schüler, die gehen ein Schulhalbjahr fünf Monate nach Kanada.
[00:40:46] Francoise Dallaire: Und das ist immer wirklich alles wichtig, mit der Schule zu klären. Entscheidet unterschiedlich also wir haben keine große regelung für die schülerin g9 ist die elfte klasse die beste zeitpunkt nach kanada zu gehen also weil in die elfte klasse wird ganz viel wiederholt und auch da frage ich alle eltern klären sie bitte mit der schule ob das in ordnung also ob das zehn monate in ordnung ist also ein schuljahr und
[00:41:17] Francoise Dallaire: wiederholen und die meisten gehen weiter
[00:41:19] Francoise Dallaire: die
[00:41:20] Francoise Dallaire: wiederholen nicht
[00:41:21] Francoise Dallaire: unterschiedlich und Also unterschiedlich.
[00:41:23] Francoise Dallaire: Also die meisten wiederholen nicht, aber manche Schulen sind sehr, sehr strikt und die sagen, wenn du ein Schuljahr auch mit G9, wenn du ein Schuljahr nach Kanada gehst musst du wiederholen Und deshalb, der aller Ansprechpartner ist erst die Schule in Deutschland und mit denen das genau zu klären. Ja,
[00:41:41] Ralf Köhler: du machst das jetzt seit zwei Jahrzehnten.
[00:41:44] Ralf Köhler: Hast du da einen Wandel erlebt und wenn ja, welchen?
[00:41:48] Francoise Dallaire: Total. Also heute leben wir in der digitalen Zeit. Das ist wirklich ohne Handy, ohne Computer, geht gar nicht mehr. Auch für mich selber. Also was ich merke, ist, dass die Schüler sehr abhängig davon geworden sind und das Und manchmal so, dass das ein Loslassen für die Eltern und für die Schüler schwerer ist als früher.
[00:42:15] Francoise Dallaire: Früher war wirklich so, du hast dein Kind losgelassen und vielleicht hast du einmal im Monat telefoniert weil das so teuer war, ab und zu geschrieben, es wird losgelassen Teilweise täglich geschrieben, die Schüler kommunizieren sehr viel mit ihren Eltern, nicht alle, also einige kommunizieren gar nicht.
[00:42:36] Francoise Dallaire: Und ich sage immer, no news sind good news. Das habe ich den Spruch seit 20 Jahren genannt Aber es ist schon wirklich ein großer Unterschied. Wir haben damals vorgeschlagen kein Laptop mitnehmen. Das war ein Verbot für Amerika. Also es wurde nicht empfohlen. Heute ist kein Austausch ohne Laptop. Es ist so der Wandel und ich merke dass die Erwartungen der Eltern sehr groß sind.
[00:43:06] Francoise Dallaire: Auch der Schüler, die haben Wünsche. Wir versuchen die Wünsche realistisch zu Also die Schüler wieder auf den Boden zu bringen und zu sagen, man hat seine Wünsche, aber dennoch, das ist nicht... Also in Kanada, bleib offen, sei neugierig sei dankbar, dass du überhaupt nach Kanada gehen kannst. Nochmal die Schüler auf den Boden zu bringen, das kann nicht jeder.
[00:43:30] Francoise Dallaire: Ja, und das ist so ein... Und große Unterschiede, die haben die Möglichkeit, im Internet alles zu recherchieren. Also ich hatte in Lof, ich habe sehr viel erlebt, wo manche Eltern mich angerufen haben und gesagt, wir haben gerade recherchiert im Internet über die Gastfamilie, wir haben das gelesen und das gehört, wo ich dachte, wow, also das ist toll Im Prinzip ist alles zugänglich und ich könnte mir vorstellen, dass das für manche Gastfamilien vielleicht ein Grund ist, zu sagen, ich möchte keine Schüler mehr aufnehmen, weil man kann mich überall finden.
[00:44:09] Francoise Dallaire: Wir haben immer noch in Kanada das Glück, dass wir immer noch genügend Gastfamilien haben. Da bin ich sehr froh darüber. Wir haben gute Gastfamilien. Aber es sind so Änderungen. Ich hoffe, dass die Schüler wirklich so weit vorbereitet sind, dass sie neugierig und offen bleiben und nicht zu viel erwarten.
[00:44:29] Francoise Dallaire: Erwartungen führen immer zu Enttäuschung. Und ja, damals das war mit viel weniger Erwartungen. Man hat die Kinder geschickt und das war's. Haben sich die Gründe
[00:44:42] Ralf Köhler: geändert für einen Schulaustausch oder sind die gleich geblieben?
[00:44:46] Francoise Dallaire: Die sind gleich geblieben, also kultureller Austausch Erfahrung sammeln, selbstständig werden, die Gründe sind gleich, aber wir merken schon seit ona, die ona-Kinder bringen auch einige, die haben wirklich eine harte Zeit erlebt und es ist teilweise, dass sie, ja, Die nehmen einige Probleme mit sich.
[00:45:11] Francoise Dallaire: Also es wird immer besser, merken wir auch. Unsere Schuldistriks sagen auch, wow, also unsere Schüler ändern sich. Also nach Corona, ich weiß noch, vor zwei Jahren haben uns die Schuldistriks gesagt, also wir haben so viel Gastfamilienwechsel. Es war wirklich sehr auffällig und das waren die ona-Kinder, die sehr viel zu Hause geblieben sind, die, ja, Die irgendwie nicht mehr klar kamen mit dieser neuen Struktur wieder zur Schule zu gehen, in der Familie sich zu integrieren sich anzupassen.
[00:45:49] Ralf Köhler: Was glaubst du, was bringt ein Schüleraustausch noch neben den Sprachkenntnissen Du hast gerade kulturelle Erfahrungen angesprochen. Warum würdest du Menschen dazu raten, einen Schüleraustausch zu machen?
[00:46:01] Francoise Dallaire: Ja, auf jeden Fall. Also die Selbstständigkeit, also die Schüler werden so selbstständig so selbstbewusst.
[00:46:09] Francoise Dallaire: Die schaffen das im Ausland, trotz dieser Kommunikationsmöglichkeiten die schaffen das, Kontakt zu knüpfen, Mut zu haben, was Neues zu probieren, ohne dass sie ihre Eltern fragen müssen. Sie müssen selbst ganz viel organisieren. Ich würde jeder empfehlen. Das bringt für die Entwicklung unheimlich viel. Und die Eltern sagen, mein Kind ist so groß geworden.
[00:46:39] Francoise Dallaire: Meine Tochter auch, als sie in Ostland war, sie ist so groß geworden dadurch. Sie ist zurückgekommen und hat gesagt, ich bin kein Kind mehr.
[00:46:45] Ralf Köhler: Wo war deine Tochter? In welchem Land?
[00:46:48] Francoise Dallaire: Sie war in Québec natürlich. Sie war in Québec und sie hat bei meiner Schwester gelebt und trotzdem, das war ein Schmerz der sehr groß war, also das war sehr, sehr schwer für mich.
[00:47:00] Francoise Dallaire: Aber sie ist zurückgekommen und hat gesagt, ich bin kein Kind mehr, ich bin jetzt, ich habe gesagt, ja, okay.
[00:47:06] Ralf Köhler: Jetzt aus. Das
[00:47:07] Francoise Dallaire: war echt ihr erster Spruch was sie gesagt hat und ich möchte gerne, dass du mich wie ein Erwachsener behandeln kannst Ich habe gesagt, ja, kein Problem. Und auch die Schüler, die einen Gastfamilienwechsel durchgemacht haben, also diese Schüler, sie haben es überlebt was erstmal wirklich eine Situation, wo man so in einem Tief reinkommt, ganz tief, wo man denkt ich komme nie wieder raus.
[00:47:35] Francoise Dallaire: Und wenn man wieder rauskommt, die Schüler sind so stark. Auch die Schüler, die einen Gastfamilienwechsel haben, nochmal um das Thema anzusprechen, weil ich das so wichtig finde, wenn ich sie frage, würdest du trotzdem wieder nach Kanada? Die sagen alle ja. Auch trotz dieser tiefen Verletzung oder tiefen Phase, die zu bewältigen war.
[00:48:01] Francoise Dallaire: Also es ist für alle eine Herausforderung Die Eltern sind nicht da sie müssen alle selber viel tun Das ist wirklich, ich würde das jeder empfehlen. Und das ist ein bisschen Abenteuer, das ist schon, das ist etwas, was ich total liebe, Abenteuer. Und das ist auch eine.
[00:48:22] Ralf Köhler: Dann ganz jetzt zum Schluss nochmal die drei Fragen an dich.
[00:48:27] Ralf Köhler: Kurze Fragen, kurze Antworten Was würdest du Jugendlichen mitgeben, die kurz vor der Ausreise stehen?
[00:48:35] Francoise Dallaire: Öhm Offenheit Dankbarkeit und so wenig Erwartungen wie möglich. Das würde ich denen sofort geben und so viel Spaß wie möglich.
[00:48:46] Ralf Köhler: Lehrern und Lehrerinnen, was würdest du denen mitgeben an deutschen Schulen?
[00:48:50] Francoise Dallaire: Also, ich fände es toll, wenn die Lehrer, die Schüler, die im Ausland gewesen sind, dass sie erstmal Mut geben, im Ausland zu gehen, das fände ich ganz toll, weil man verliert nicht ein Jahr, man verliert keine Zeit, man hat die Möglichkeit, in Kanada alle Fächer zu belegen, alles zu lernen, das ist einfach Absolut, das ist alles, also der Vergleich mit Deutschland ist, also es ist vergleichbar.
[00:49:16] Francoise Dallaire: Ich würde die Lehrer echt mir wünschen dass sie nochmal, wenn die Schüler wiederkommen, nochmal sich dafür interessieren, was war anders und vielleicht was anderes in Deutschland zu ändern. Also würde ich mir diese Offenheit auf jeden Fall wünschen.
[00:49:31] Ralf Köhler: Hättest du da konkret einen Vorschlag was sich im deutschen Schulsystem ändern würde mit Blick auf Kanada?
[00:49:37] Ralf Köhler: Was sich in Deutschland ändern sollte? ,
[00:49:39] Francoise Dallaire: definitiv Ja, also was ich ganz toll in Kanada finde, wir haben Autowerkstatt, wir haben Holzwerkstatt wir haben Friseursalon. Nicht an allen Schulen, aber an vielen Schulen. Und die Möglichkeit… Den Stundenplan etwas entspannter zu gestalten, das ist so ein Pluspunkt für die Schüler.
[00:50:03] Francoise Dallaire: Ich habe das Gefühl, dass hier in Deutschland ganz viel Druck geübt wird, ganz ganz viel. Und ich wünsche mir natürlich, dass das mit anbezogen wird. Und Sport. Sport ist in Kanada ein ganz großes Thema. Man kann so viel Sportarten probieren. Man kann im Kunstbereich ganz viel probieren. Man kann in künstlerische Programme Drama, was auch Also Fotografie man kann wirklich so viel, Filmproduktion und so weiter.
[00:50:30] Francoise Dallaire: Man kann ganz, ganz viel in dem Bereich was ausprobieren. Das würde ich mir für das Schulsystem in Deutschland definitiv wünschen.
[00:50:39] Ralf Köhler: Und was rätst du Eltern, die sich noch nicht ganz sicher sind, ob der Austausch das Richtige ist für ihr Kind? Ja
[00:50:46] Francoise Dallaire: Ja, auf jeden Fall uns anrufen. Das Beste ist wirklich anrufen sich informieren, Frage stellen, Frage vorbereiten.
[00:50:56] Francoise Dallaire: Also wenn Sie unsicher sind, das hilft erstmal. Ideen zu haben. Und wenn wir Eltern haben, die hier unsicher sind, wir versuchen erstmal eine Vertrauensbasis, denen so viel Information zu geben. Wir sind sehr transparent und wir versuchen so viel Information wie möglich zu geben, damit die Eltern wissen, Das Gefühl haben, okay, mein Kind schafft das und ich kann ein sicheres Gefühl haben, dass ich loslassen kann.
[00:51:26] Francoise Dallaire: Also das Loslassen ist natürlich ein ganz großes Thema. Es gibt manchmal so den Bedarf ganz viel mit seinen Kindern in Kontakt zu sein. Und das ist klar, dass man denen einfach so mal sagt, ihr Kind schafft das. Das Vertrauen in ihr Kind zu geben, das versuchen wir mal. Das wünsche ich allen Eltern.
[00:51:48] Ralf Köhler: Danke, Françoise, für dieses offene und persönliche Gespräch heute.
[00:51:52] Ralf Köhler: Wir haben heute einen Einblick in das kanadische Schulsystem bekommen. Wir haben über den Alltag vor Ort gesprochen, den Einfluss von Social Media. Wir haben spannende Themen wie Gastfamilienwechsel aufgegriffen und du hast viele Fragen geklärt die Eltern und Jugendliche gerade wirklich beschäftigen.
[00:52:09] Ralf Köhler: Danke für den Einblick hinter die Kulissen
[00:52:13] Francoise Dallaire: Ich danke dir auch, dass ich was erzählen konnte und natürlich, wenn Fragen da sind, freuen wir uns, wenn die Eltern uns anrufen und ihre Fragen stellen. Antworten wir sehr gerne.
[00:52:23] Ralf Köhler: Genau, also wenn ihr euch für Canada Unique interessiert in den Shownotes und auf Schueleraustausch.net findet ihr die Programme Bewertungen, Termine.
[00:52:31] Ralf Köhler: Ihr könnt sofort loslegen und eine kostenlose Broschüre von Canada Unique runterladen Für die, die noch nicht wissen wo es hingehen soll, wer sich erstmal einen Überblick verschaffen will, auf www.schueleraustausch.net findet ihr viele Organisationen Bewertungen von Rückkehrern, Rückkehrerinnen, kostenlose Broschüren, jede Menge Infos die euch bei der Entscheidung helfen.
[00:52:52] Ralf Köhler: Wer die Schülerperspektive hören möchte, findet echte Erfahrungsberichte bei uns im Podcast X-CHANGE, im EX-CHANGE-Podcast, auch hier verlinkt auf der Seite. Das war es bei Wer steckt hinter dem Schüleraustausch ein Podcast von schuleraustausch.net. Danke fürs Zuhören und bis zur nächsten Folge hinter den Kulissen der Austauschorganisation
Über diese Podcast-Folge:
In dieser Folge von „Wer steckt hinter dem Schüleraustausch?“ spricht Ralf Köhler mit Françoise Dallaire, Gründerin von Canada Unique – einer spezialisierten Austauschorganisation mit Fokus auf Kanada. Françoise ist in Québec aufgewachsen, lebt seit vielen Jahren in Deutschland und begleitet Familien seit über zwei Jahrzehnten auf dem Weg ins Ausland – gemeinsam mit ihrem Sohn Roman.
Im Gespräch gibt sie persönliche Einblicke in ihre Motivation, ihren Weg zur eigenen Organisation und die Besonderheiten des kanadischen Schulsystems. Wir erfahren, wie Schuldistrikte funktionieren, wie Schüler:innen ihre Wunschschule wählen können und welche Unterschiede es zu anderen Ländern – etwa den USA – gibt.
Françoise spricht auch über Herausforderungen im Austauschalltag, die Rolle von Gastfamilien, den Umgang mit Konflikten und was Eltern tun können, wenn ihr Kind sich nicht wohlfühlt. Weitere Themen: G8, G9 und die Frage der Wiederholung, der Einfluss von Social Media – und was sich im Schüleraustausch in den letzten 20 Jahren verändert hat.
Am Ende gibt sie klare und persönliche Botschaften – an Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte – und zeigt, wie viel Erfahrung, Nähe und Engagement hinter einer guten Austauschbegleitung stecken.
Wenn es gar nicht mehr geht, wird gewechselt – ohne Schuldzuweisung. Es ist wichtig, dass es passt....10 bis 15 Prozent der Schüler wechseln die Gastfamilie. Das gehört manchmal einfach dazu.
Zitate aus dem Podcast
Françoise Dallaire teilt im Gespräch wertvolle Erfahrungen und Einblicke in den Schüleraustausch nach Kanada. Ausgewählte Zitate aus der Folge haben wir hier zusammengestellt
Einfluss von Social Media auf den Schüleraustausch
Früher hat man einmal im Monat telefoniert – heute sind die Schüler permanent in Kontakt mit den Eltern.
- Françoise Dallaire
Die Entwicklung der Jugendlichen im Auslandsjahr
Die Schüler werden so selbstbewusst. Sie müssen alles vieles organisieren – und das verändert sie.
- Françoise Dallaire
Der Umgang mit Gastfamilienwechseln
Wenn es gar nicht mehr geht, wird gewechselt – ohne Schuldzuweisung. Es ist wichtig, dass es passt....10 bis 15 Prozent der Schüler wechseln die Gastfamilie. Das gehört manchmal einfach dazu.
- Françoise Dallaire
Qualitätsunterschiede bei Schüleraustausch Programmen in Kanda
Ich favorisiere Schuldistrikte, wo auch das Gastfamilienprogramm integriert ist – alles aus einer Hand. Das andere ist ein ganz anderes Programm.
- Françoise Dallaire
Über ihre Heimat Kanada als Austauschland
Man fühlt sich sicher, wo man ist. Und das ist einfach so ein tolles Land mit freundlichen Menschen. Die Freundlichkeit, die steckt alle an.
- Françoise Dallaire
Entdecke mehr zum Schüleraustausch
Ob Podcast oder Ratgeber – diese Inhalte ergänzen die Folge perfekt. Sie bieten zusätzliche Einblicke, praktische Tipps und inspirierende Geschichten, die Schüler:innen und Eltern gleichermaßen weiterhelfen.
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