Schüleraustausch - Kann meine Bewerbung abgelehnt werden?

Wenn du dich für einen Schüleraustausch beworben hast, fragst du dich bestimmt auch – was, wenn meine Bewerbung nicht akzeptiert wird? Kann meine Schüleraustauschbewerbung überhaupt abgelehnt werden? Und wenn ja, aus welchen Gründen? Was stellt ein Problem dar? Wir haben für dich alle Informationen auf einen Blick zusammengefasst.

Ja, es kommt vor, dass Bewerbungen abgelehnt werden. Der einfachste Grund ist der, dass es einfach zu viele Bewerber/innen gibt. Glücklicherweise ist das ein bloß sehr kleiner Stolperstein, denn es gibt mittlerweile eine ganze Menge an Organisationen, die für deinen Schüleraustausch in Frage kommen können. Doch neben dieser organisatorischen Ablehnung kann es auch andere stichhaltige Gründe geben, warum eine Bewerbung abgelehnt wird.

Gesundheitscheck

In Europa darf man nicht einreisen, wenn man „eine Krankheit mit epidemischem Potenzial im Sinne der Internationalen Gesundheitsorganisation WHO“ oder „sonstige übertragbare, durch Infektionserreger oder Parasiten verursachte Krankheiten“ hat, und die Mitgliedstaaten Maßnahmen zum Schutz vor diesen Krankheiten eingeführt haben.

Manch andere Länder sind da deutlich restriktiver. Besonders die USA haben andere Anforderungen. In einigen Fällen können Schulbehörden oder Gastfamilien Bedenken hinsichtlich des Verhaltens oder der schulischen Leistung eines Schülers haben, die zu einer Ablehnung führen können.

Auch die Beantragung des Visums kann für mache Austauschschüler/innen bereits das Ende bedeuten. Diese müssen die Anforderungen der US-Regierung erfüllen. Wenn es Probleme mit den erforderlichen Unterlagen oder dem Visumprozess gibt, kann dies zu einer Ablehnung führen.

Chronische Krankheiten

Wer eine ansteckende Krankheit, eine körperliche oder geistige Behinderung hat, ist gut beraten, ganz offen darüber mit der Austauschorganisation seines/ihres Vertrauens und dem Hausarzt bzw. der Hausärztin zu reden. Diabetes, Asthma oder andere chronische Krankheiten sind in der Regel kein Hinderungsgrund für einen Schüleraustausch.

Du musst, falls dich das betrifft, nur bereit sein, eventuelle Schwierigkeiten zu meistern. Die Vermittlung kann dann erschwert sein. Denn eine geeignete Gastfamilie muss gefunden werden. Manche Organisationen lehnen solche Bewerber/innen deshalb gleich ab.

Viele fordern ohnehin schon vor der Abreise medizinische Untersuchungen und einen Gesundheits-Check; die vom Auswärtigen Amt und der WHO empfohlenen Impfungen solltest du auch durchführen lassen. Immer empfehlenswert ist es, zu prüfen, ob eine Auslandskrankenversicherung sinnvoll ist.

Persönliche Reife und Motivation für den Schüleraustausch

Ein weiterer Grund kommt vielleicht bei der Abschätzung der Reife zum Tragen. Du musst dir bewusst sein, dass du ein paar Grundvoraussetzungen mitbringen musst. Sprachkenntnisse sind von Vorteil, nicht jedoch Bedingung.

Bist du zwischen 15 und 18 Jahren alt, hast einen mindestens befriedigenden Notendurchschnitt in der Schule (Real-, Gesamtschule oder Gymnasium) steht dem Schüleraustausch nichts im Wege. Die Frage, die auch im Gespräch beantwortet werden soll, ist aber die nach der persönlichen Reife, Selbständigkeit und Toleranz.

Hat der Interviewer dann vielleicht den Eindruck, dass du deinen Eltern mit dem Austauschjahr einen Gefallen tun willst, dann kann er durchaus die Empfehlung geben, den Antrag abzulehnen. Ein Auslandsjahr solltest du aus der richtigen Motivation machen wollen und nicht aus einer Laune heraus.

Die Motivation wird ohnehin immer eine wichtige Frage im Interview sein. Ein guter Grund wäre, wenn du dich schon immer für andere Kulturen interessiert hast und nun endlich einmal selbst direkt das andere Land wirklich erkunden willst. Oder wenn du der Überzeugung bist, dass ein Schüleraustausch einfach die beste Völkerverständigung ist, und du tolle Menschen kennenlernen kannst.

Schulleistung und persönliche Erscheinung

Viele Austauschschüler/innen wollen die Sprache des Gastlandes fließend lernen. Das geht vor Ort immer am besten, fast ohne Anstrengung. Damit schaffst du eine hervorragende Grundlage für deine Zukunft, ob im Beruf oder für deinen Horizont. Und dann gibt es noch viele, die das fremde Schulsystem reizt.

Ein weiterer Ablehnungsgrund könnten zu schlechte schulische Leistungen sein. Du musst kein/e Einser-Schüler/in sein, aber wenn du die Jahrgangsstufe nur mit Ach und Krach bestehst, kann das bei deiner Austauschorganisation zu einer Programmablehnung führen. Vielleicht kannst du deinen Wunsch aber auch als Motivation nutzen und strengst dich einfach noch etwas mehr in der Schule an, um deinen Traum verwirklichen zu können.

Doch sollte es in mehreren anderen Fächern hapern und der allgemeine Notendurchschnitt sich eher im „Keller“ bewegen, werden die meisten Austauschorganisationen dir empfehlen, vielleicht noch ein Jahr zu warten und etwas an deinen Leistungen zu arbeiten. Also: Ein einzelnes „ausreichend“ im Zeugnis wird kein Hinderungsgrund sein…

Noch ein Wort zur ganz persönlichen Erscheinung: Piercings, Tätowierungen und Ringe sind nicht in allen Ländern so problemlos gesehen, wie in Deutschland. In den USA ist es auch verpönt, wenn Jugendliche Alkohol trinken.

Zwar wirst du nicht gleich einen Kulturschock bei deinem Schüleraustausch erwarten müssen, doch wenn man sich darauf einstellt, dass in anderen Ländern andere Sitten herrschen, dann kann das nur helfen.

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