Austauschjahr – Was muss ich mit der deutschen Schule regeln
Beim Schüleraustausch wirst du für ein halbes oder ein ganzes Jahr in einem anderen Land zur Schule gehen. Bevor es aber losgeht muss man aber noch einige Dinge mit deiner deutschen Schule abklären. Welcher der beste Zeitpunkt ist um in dein Abenteuer Auslandsjahr zu starten und was man alles mit der deutschen Schule noch regeln muss erfährst du hier.
Wann kann ich mein Austauschjahr beginnen?
Mit der deutschen Schule muss geklärt werden, wie dein Austauschjahr am besten in deine Schullaufbahn in Deutschland eingebaut werden kann. Es empfiehlt sich daher, bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt in deiner Planung das Gespräch mit der Schule zu suchen. An manchen Schulen gibt es einen Lehrer, der für solche Fragen Rede und Antwort stehen kann, oft findet ein Gespräch zum genauen Ablauf dann aber auch direkt mit dem Rektor der Schule statt. Während es zu Zeiten von G9 üblich war, dass der Schüleraustausch während der 11. deutschen Klassenstufe stattfand und nach der Rückkehr direkt in die Oberstufe gewechselt werden konnte, ist durch G8 nun die Sache etwas schwieriger, da Klasse 11 bereits zur Kursstufe zählt. Dennoch lässt sich ein Schüleraustausch gut und sinnvoll mit deiner Schullaufbahn überein bringen.
Das Schuljahr wiederholen
Zuerst solltest du dir überlegen, ob es für dich eine akzeptable Möglichkeit ist, das Schuljahr, das du während des Austausches verpasst hast, nach deiner Rückkehr zu absolvieren. Diese Variante bietet viele Vorteile, denn sie ist einfach zu arrangieren, es gibt keinerlei Probleme mit der Schule und du kannst ohne in Deutschland etwas Wichtiges verpasst zu haben wieder einsteigen und bist dann fürs Abi auch bestens gerüstet. Nach der deutschen Klasse 10 zu fahren und nach der Rückkehr mit der 11. weiter zu machen, ist eine wirklich gute und stressfreie Variante, die dir zudem ermöglicht im Gastland sehr frei deine Fächer zu wählen, da du nicht darauf achten musst, dass sich die Fächerwahl im Gastland möglichst genau mit dem deutschen Lehrplan deckt. Du kannst dich während deines Schüleraustausches voll und ganz auf andere Schwerpunkte und Erfahrungen konzentrieren ohne den Hintergedanken an die Schule zu Hause. Natürlich verlängert sich dadurch die Zeit bis zum Abitur um ein Jahr. Dein Austauschjahr ist jedoch kein verlorenes Jahr, sondern eins, das dir unvergleichbare Erfahrungen und Möglichkeiten bietet, die deinen weiteren Lebensweg durchweg positiv beeinflussen werden.
Wenn ich nicht wiederholen möchte
Ist es für dich keine Option, eine Klasse in Deutschland zu „wiederholen“, gibt es die Möglichkeit schon während der 10. Klasse den Schüleraustausch einzuplanen. Es ist meist problemlos möglich, für ein Schulhalbjahr am Anfang der Klasse 10 zu fahren. Auch ein ganzes Jahr während Klasse 10 ist in manchen Fällen möglich. Du musst allerdings auf jeden Fall vorher mit der Schule klären, ob du die Zentralen Klassenarbeiten am Ende von Klasse 10 unbedingt mitschreiben musst. Kann darauf nicht verzichtet werden, musst Du bis dahin wieder in Deutschland zur Schule gehen. Außerdem ist es wichtig, mit der Schule abzusprechen, welche Unterrichtsfächer du während deines Austausches belegen solltest bzw. musst, damit nicht zu viele Lücken entstehen. Es gilt die Fächer im Gastland so zu belegen, dass sie möglichst nah am deutschen Lehrplan sind. Man hat dementsprechend etwas weniger freie Wahlmöglichkeiten an der Gastschule. Für den Fall, dass du nach deiner Rückkehr direkt in die Oberstufe einsteigen kannst, ist es gut schon vorab zu fragen, wie man für dich die Fächerwahl für die Oberstufe am besten organisieren kann, da du ja zum eigentlichen Zeitpunkt der Fächerwahl nicht da bist.
Wie auch immer man die Austauschorganisation mit der deutschen Schule letztendlich handhabt, dein Austauschjahr ist es auf jeden Fall wert, dafür ein paar kleine Umwege zu gehen.
Dein Weg ins Abenteuer – gemeinsam mit deiner Schule
Bevor dein großes Auslandsabenteuer startet, gibt es ein paar organisatorische Dinge, die du mit deiner deutschen Schule klären solltest. Klingt vielleicht erstmal trocken – ist aber super wichtig, damit dein Austauschjahr reibungslos in deinen Schulweg passt. Wenn du früh genug mit Lehrkräften oder der Schulleitung sprichst, findest du sicher eine Lösung, die perfekt zu dir passt. So kannst du mit einem guten Gefühl und ohne Stress in dein Austauschjahr starten – und dich voll auf das konzentrieren, was wirklich zählt: neue Erfahrungen, Freundschaften und Erlebnisse fürs Leben.
Der richtige Zeitpunkt für dein Austauschjahr
Der perfekte Startzeitpunkt hängt stark davon ab, wie dein Schulsystem organisiert ist – ob G8 oder G9, ob du auf ein Gymnasium, eine Gesamtschule oder eine andere Schulform gehst. Viele Schüler:innen entscheiden sich für den Austausch nach der 10. Klasse. Das hat den Vorteil, dass du danach entspannt in die Oberstufe einsteigen kannst, ohne zu viel Stoff zu verpassen. Aber auch ein halbes Jahr während der 10. Klasse ist möglich! Wichtig ist nur: Kläre frühzeitig mit deiner Schule, wann der beste Zeitpunkt für dich ist. Viele Schulen unterstützen Austauschprogramme, wenn sie merken, dass du gut vorbereitet bist und deine Rückkehr klar geplant ist.
Wiederholen? Kein Rückschritt, sondern ein Gewinn!
Wenn du dich entscheidest, das Jahr nach deiner Rückkehr zu wiederholen, ist das absolut kein Nachteil – im Gegenteil! Du gewinnst so nicht nur wertvolle Auslandserfahrung, sondern auch Gelassenheit, Reife und Selbstbewusstsein. Viele Schüler:innen berichten, dass sie nach ihrem Austauschjahr mit einer ganz neuen Motivation zurückkehren und schulisch sogar besser abschneiden. Du hast außerdem die Freiheit, im Gastland Fächer zu wählen, die dich wirklich interessieren, ohne ständig den deutschen Lehrplan im Hinterkopf zu haben. Ein Jahr länger bis zum Abi? Dafür ein Jahr voller Erinnerungen, das dich persönlich wachsen lässt – fairer Deal, oder?
Ohne Wiederholen – mit cleverer Planung geht’s auch
Du willst keine Klasse „verlieren“ und direkt weitermachen? Auch das ist machbar! Dann solltest du gemeinsam mit deiner Schule genau planen, welche Fächer du im Ausland belegst, damit keine großen Lücken entstehen. Besonders in der 10. Klasse ist ein Austausch oft gut machbar, wenn du mit deinen Lehrkräften frühzeitig über den Ablauf sprichst. Vielleicht musst du ein paar Aufgaben nacharbeiten oder dich vor Prüfungen etwas mehr reinknien – aber das ist mit Organisation und Motivation gut zu schaffen. Und: Dein Austauschjahr wird dir auch dabei helfen, selbstständiger zu lernen und Verantwortung zu übernehmen – Skills, die dir in der Oberstufe extrem helfen werden.
Kleine Umwege, große Wirkung
Egal, wie du dich entscheidest – dein Austauschjahr ist kein Hindernis, sondern eine Bereicherung. Es zeigt, dass du mutig bist, Neues auszuprobieren, und dich auf unbekannte Situationen einlassen kannst. Ja, vielleicht musst du dafür ein paar Extra-Formulare ausfüllen oder Gespräche mit Lehrer:innen führen. Aber am Ende lohnt sich jeder Aufwand! Denn du gewinnst nicht nur neue Sprachkenntnisse, sondern auch Lebenserfahrung, Selbstvertrauen und eine Perspektive, die dir keine Schulstunde in Deutschland vermitteln kann.
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