#116 jeden Sonntag in die Kirche? ⛪️ Religion im Auslandsjahr ✝️

Religion spielt in vielen Gastfamilien eine große Rolle. Auch Sima und Diana, die beide ihr Auslandsjahr in den USA verbracht haben, wurden damit konfrontiert. Welche Erfahrungen sie in ihren Gastfamilien bezüglich der Religion gemacht haben und ob sie wirklich jeden Sonntag zur Kirche gehen mussten, decken die beiden in dieser Podcastfolge auf.

In der neuesten Folge des X-CHANGE Podcasts sprechen Diana und Sima über ein Thema, das für viele Austauschschüler:innen von großer Bedeutung ist: Kirche und Religion im Ausland in einem Schüleraustausch USA. Die beiden teilen nicht nur allgemeine Einblicke in den Umgang mit Religion, sondern auch ihre persönlichen Erfahrungen, die sie während ihres Aufenthalts in den USA gesammelt haben.

Zu Beginn der Folge erklären Diana und Sima, dass Religion je nach Gastland und Gastfamilie eine unterschiedlich große Rolle spielt. Besonders in Ländern wie den USA, Kanada oder Australien, wo das Christentum die vorherrschende Religion ist, kann der Glaube ein zentraler Bestandteil des Familienlebens sein.

Sima betont, wie wichtig es ist, sich vorab über die religiösen Gepflogenheiten des Gastlandes zu informieren. Dies hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Erwartungen der Gastfamilie besser zu verstehen. Ein respektvoller Umgang ist entscheidend, besonders wenn die eigene Religion oder der eigene Glaube sich von dem der Gastfamilie unterscheidet. Sima rät, offen für Kompromisse zu sein und gegebenenfalls auch an religiösen Aktivitäten wie Kirchenbesuchen teilzunehmen, selbst wenn man selbst nicht gläubig ist.

Ein praktischer Tipp von Diana: Wer klare Präferenzen hinsichtlich der Religiosität der Gastfamilie hat, sollte dies bereits im Bewerbungsschreiben angeben. So können falsche Erwartungen vermieden werden. Gleichzeitig ermutigen beide, neue Erfahrungen mit Offenheit zu begegnen, da der Austausch auch eine Chance bietet, andere Kulturen und Glaubensrichtungen kennenzulernen.

Ein großer Teil der Folge widmet sich den Unterschieden im religiösen Leben zwischen Deutschland und den USA. Diana beschreibt, wie sie zunächst überrascht war, dass Gottesdienste in den USA oft nicht in traditionellen Kirchen, sondern in Schulen oder anderen Räumen stattfinden. Besonders beeindruckt hat sie die lebendige Atmosphäre: Worship-Bands sorgen für eine konzertähnliche Stimmung mit Gesang, Tanz und Applaus. Anders als in Deutschland, wo Gottesdienste oft formeller sind, wirken sie in den USA inspirierend und emotional. Diana erzählt von kleinen Traditionen, wie dem symbolischen Genuss von Saft und Brot, die den Gottesdienst zu etwas Besonderem machen.

Sima ergänzt, dass Religion in den USA auch unter Jugendlichen eine große Rolle spielt. Viele nehmen an Kirchenfreizeiten teil, bei denen sie beten, singen und Freundschaften knüpfen. Solche Events sind nicht nur religiös, sondern auch sozial geprägt, was sie für viele attraktiv macht – selbst für nicht-religiöse Jugendliche, die oft aus Freundschaft mitkommen.

Die beiden teilen auch ihre persönlichen Erlebnisse. Sima, die Muslima ist, hatte eine Gastfamilie, die nicht besonders religiös war. Dennoch war Religion ein Thema, über das sie offen sprechen konnte. Ihre Gastfamilie zeigte großes Interesse an ihrer Kultur und ihrem Glauben, insbesondere während des Ramadans. Sie unterstützten Sima, indem sie ihr erlaubten, früh aufzustehen und zu fasten, und boten sogar an, sie in eine Moschee zu begleiten.

Diese Offenheit machte es Sima leicht, sich wohlzufühlen, obwohl sie sich als Teil einer religiösen Minderheit in den USA wahrnahm. Sie betont, wie wichtig es war, ihre Religion von Anfang an transparent zu kommunizieren, um Missverständnisse zu vermeiden.

Dianas Erfahrung war eine andere: Ihre Gastfamilie war sehr religiös und konservativ, was sich in ihrem Alltag widerspiegelte. Regelmäßige Kirchenbesuche, Gebete vor dem Essen und christliche Musik im Auto waren Teil des Familienlebens. Obwohl Diana selbst nicht gläubig ist, nahm sie respektvoll an diesen Aktivitäten teil. Sie fand die Erfahrung bereichernd, da sie ihr einen Einblick in die Bedeutung von Glauben für andere Menschen gab.

Allerdings gab es auch herausfordernde Momente, etwa als sie spürte, dass ihre Gastfamilie versuchte, sie zum Christentum zu bekehren. Besonders unangenehm war ein Gespräch mit einer Kirchenmitarbeiterin, die sie aufforderte, ihr Herz für Jesus zu öffnen. Dennoch sieht Diana diese Erfahrungen als Teil des kulturellen Austauschs und betont, wie wichtig es ist, klare Grenzen zu setzen, wenn man sich unwohl fühlt.

Die Folge endet mit einem positiven Fazit: Ein Schüleraustausch ist eine Chance, neue Perspektiven auf Religion und Kultur zu gewinnen. Diana und Sima ermutigen dazu, offen für neue Erfahrungen zu sein, auch wenn sie ungewohnt sind. Gleichzeitig betonen sie, wie wichtig es ist, die eigenen Grenzen zu kommunizieren, sei es direkt mit der Gastfamilie oder über einen lokalen Koordinator. Religion kann eine Bereicherung sein, wenn man sie mit Respekt und Neugierde angeht – sei es durch das Kennenlernen neuer Traditionen oder das Teilen der eigenen Kultur.

Diese Episode ist ein Muss für alle, die sich auf einen Schüleraustausch vorbereiten oder mehr über das Leben im Ausland erfahren möchten. Sie zeigt, wie vielfältig und bereichernd der Umgang mit Religion im Ausland sein kann, wenn man mit Offenheit und Respekt an die Sache herangeht.

Themenübersicht:
00:00 - 00:45 Intro
00:45 - 02:00 Allgemeines zur Religion im Ausland
02:00- 04:30 Zur Kirche gehen
04:30 - 07:30 Die Kirche in den USA aus Dianas Sicht
07:30 - 09:30 Die Kirche in den USA aus Simas Sicht
09:30 - 16:00 Die Gläubigkeit von Simas Gastfamilie
16:00 - 25:30 Die Gläubigkeit von Dianas Gastfamilie
25:30 - 29:30 Was soll man machen, wenn man mit dem Glauben der Gastfamilie nicht umgehen kann
29:30 - 34:00 Fazit

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