Schulwahlprogramm - Unterkunft

Es gibt zwei Unterkunftsmöglichkeiten. Du kannst wählen zwischen einem Leben in einer Gastfamilie oder du verbringst dein Auslandsjahr in einem Internat, in englischsprachigen Ländern auch Boarding School genannt.

Welche Unterkunftsmöglichkeiten habe ich im Schulwahlprogramm?

Es gibt zwei Unterkunftsmöglichkeiten. Du kannst wählen zwischen einem Leben in einer Gastfamilie oder du verbringst dein Auslandsjahr in einem Internat, in englischsprachigen Ländern auch Boarding School genannt. Wenn du dich für eine Unterkunft in einer Gastfamilie in deinem Schulwahlprogramm entscheidest, dann bist du natürlich mittendrin im Leben und im Alltag einer beispielsweise amerikanischen oder australischen Familie. In familiärer Umgebung wirst du dich schnell an deinen neuen Tagesablauf gewöhnen. Das Leben in einer Gastfamilie ermöglicht dir ein intensiveres Kennenlernen von Land, Leute, Sitten und Bräuche, da du von nun an ihren Alltag für ein Schuljahr lang teilst. Im besten Fall gewöhnt Ihr Euch so gut aneinander, dass du das Gefühl bekommst, ein zweites Zuhause gefunden zu haben - lebenslange Freundschaften nicht ausgeschlossen. Bist du also eher ein familiärer Typ und hast es lieber heimelig, dann wäre die Wahl zu einer Gastfamilie zu gehen vielleicht die Richtige für dich. Wenn du eher der Gemeinschaftstyp ist, gerne Eigenverantwortung übernimmt und dich gut an strikt geplante Tagesabläufe halten kann, dann könnte dir die Unterbringung im Internat gefallen. Dort verbringst du deinen Schüleraustausch zusammen mit Gleichaltrigen internationaler Herkunft. Das ist eine spannende Sache, denn du lernst noch viel mehr unterschiedliche Kulturen und Mentalitäten kennen. Geschlafen wird entweder im Wohnheimen im Internat oder kleinen Wohnhäusern auf dem Campus. Die Unterbringung erfolgt in Schlafräumen , die mit weiteren SchülerInnen geteilt wird. Es stehen Gemeinschaftsräume und Bibliotheken zum gemeinsamen Lernen zur Verfügung. Auch im Internat hast du jederzeit einen Ansprechpartner, wenn etwas sein sollte. Er betreut dich und hilft dir in Notfällen weiter. Das kann ein Tutor der Schule sein, aber in den meisten Fällen übernehmen dies die sogenannte Hausmutter bzw. der Hausvater. Wichtig zu wissen: Internate sind in der Regel Privatschulen und im Vergleich mit der Unterbringung in einer Gastfamilie mit höheren Unterkunftskosten verbunden. Weiter solltest du wissen, dass die Unterkünfte in den Internaten nicht durchgängig geöffnet sind und du eine Alternative für die Ferienzeit brauchst. An Überbrückungsmöglichkeiten mangelt es sicher nicht. Frag einfach bei deiner Organisation einmal nach, was sie für einen solchen Fall im Angebot haben. Manche bieten Kulturtrips durch das Land an oder eventuell für diese Zeit in eine Gastfamilie zu gehen. Auch kann es sein, dass du für diese Zeit nach Hause fliegen musst. Egal, was du wählen wirst, dir muss klar sein, dass hier noch einmal zusätzliche Kosten auf dich zukommen.

Wie unterscheiden sich im Schulwahlprogramm die Unterkünfte Campus, Internat und Gastfamilie? Im Vergleich USA, Kanada, Australien, Neuseeland und England

USA

In den USA hast du die Möglichkeit, dein Auslandsjahr in einer Gastfamilie oder in einem Internat bzw. Boarding School zu verbringen. Wählst du eine öffentliche Highschool in den USA, wirst du dein Auslandsjahr in einer Gastfamilie verbringen. Die öffentlichen Schulen sind sogenannte “Dayschools” und sehen eine Unterkunft auf dem Campus nicht vor. Die Wahl einer öffentlichen Highschool und die Unterbringung in einer Gastfamilie ist dann das Richtige für dich, wenn du gerne dein Auslandsjahr in familiärer Umgebung verbringen und somit einen intensiven Einblick in den Alltag und die Kultur einer amerikanischen Familie erhalten willst. Wenn du lieber dein Auslandsjahr in einer Boarding School auf dem Campus verbringen möchtest, so ist die Wahl einer Privatschule die Richtige. Internate, auch Boarding School genannt, bieten dir die Möglichkeit zusammen mit weiteren Austauschschülern aus der ganzen Welt zu studieren. Du lernst neben der amerikanischen Kultur noch viele weitere Kulturen kennen. Es gibt übrigens auch private Boarding Schools, die als Dayschool gelten und eine Unterbringung in einer Gastfamilie möglich ist. Die Klassen sind an den privaten Highschools in der Regel kleiner als an öffentlichen Schulen, so dass eine gezieltere Förderung möglich ist. Auch die Nähe zu den Lehrkräften ist intensiver, da du sehr viel Zeit mit ihnen zusammen verbringen wirst, auch außerhalb des Unterrichts, wie z. B. bei den Mahlzeiten. An den amerikanischen Boarding Schools gibt es keine Schuluniform-Pflicht, aber dennoch einen “Dress-Code”, an welchen du dich halten musst. Keine Angst, du kannst deine normale Kleidung tragen, nur an den Dress-Code der jeweiligen Highschool angepasst.

KANADA

In Kanada gibt es ebenfalls öffentliche, wie auch private Highschools und Internate. Wenn du eine öffentliche Highschool besuchen wirst, ist es wie in den USA, dass die Unterbringung in der Regel bei einer Gastfamilie erfolgt. Besuchst du aber eine private Highschool, kannst du je nach Schule, auch neben der Unterbringung in einer Gastfamilie eine Unterbringung auf dem Campus eines Internats wählen. du wirst dir dort deine Unterkunft mit anderen Austauschschülern aus anderen Nationen teilen und mit ihnen zusammen in einem komfortablen Haus auf dem Campus leben. Traditionell orientieren sich die Schulen nach britischen Werten, daher ist an den meisten Schulen eine Uniformpflicht. Was die akademische Seite betrifft, gehen Sie lieber den “american way of life” und orientieren sich an amerikanischen Schulpläne. Die Unterbringung in einer kanadischen Gastfamilie kann neben der kulturellen Erfahrung oft auch den Vorteil mit sich bringen, dass die Gastfamilie zusätzlich französischsprachig ist und du neben deinem Englisch auch noch deine Französischkenntnisse perfektionieren kannst. (Hinweis: Custodianship= gesetzliche Regelung zur Bestimmung eines Vormunds zur Betreuung minderjähriger Schüler- wird vom jeweiligen Schulbezirk bestimmt 🡪 Das ist eine Info, welche ich bei meinen Recherchen nach den Schulformen und Unterschiede bei dem Thema Privatschule und Internatsunterkunft gefunden habe. Meine Frage: Wie relevant wäre diese Info für einen Schüler/ Eltern bei der Wahl der Unterbringung? Eventuell wichtig für die Internatsinteressenten?)

NEUSEELAND

In Neuseeland gibt es öffentliche Schulen, genannt “Public Schools” oder “State Schools”. Diese sind in etwa vergleichbar mit einer Gesamtschule in Deutschland. Weiter findest du dort sogenannte „Integrated Schools“. Das sind ehemalige Privatschulen, die in das staatliche System integriert wurden. Diese Schulen haben meist eine spezielle religiöse oder pädagogische Ausrichtung. Sie werden wie staatliche Schulen weitgehend aus Steuergeldern und nur zu geringem Teil aus privaten Schulgebühren finanziert. Es gibt einige wenige Schulen in Neuseeland, die Boardingplätze anbieten. So hast du auch in Neuseeland die Möglichkeit, Campusluft zu schnuppern. Von insgesamt 510 Schulen sind es ca. 80 Schulen, die eine Unterbringung in der Schule/ auf dem Campus anbieten. Davon sind in etwa die Hälfte öffentliche Schulen und die Restlichen teilen sich in Privatschulen und Integrated Schools auf. In der Regel bieten die meisten Schulwahlprogramm-Angebote bei einer Schulwahl Neuseeland die Unterbringung in einer Gastfamilie an. Solltest du aber eine Unterbringung auf dem Schulcampus wollen, so gibt es auch Organisationen, die dir solche Schulen vorschlagen können. allerdings musst du dann auch mit höheren Kosten rechnen. Interessant ist aber auch zu wissen, dass einige Internate bzw. Boarding Schools sogenannte Single Sex Schulen, also reine Jungen- bzw. Mädchenschulen sind. Besonders zu erwähnen ist, dass einige dieser Schulen ein „Outdoor Education“ Programm im Angebot haben. Die Highschools, die dieses Programm im Angebot haben, erkennst du an dem Zusatz ODENZ (Outdoor Education New Zealand). Je nach Lage und Jahreszeit bieten diese Highschools Unterricht im Freien an – Rafting, Surfen und Skifahren sind nur einige Beispiele.

AUSTRALIEN

Wenn du dich in deinem Schulwahlprogramm Australien für eine öffentliche, staatliche Schule entscheidest, wirst du in jedem Fall bei einer Gastfamilie leben. Das kann super spannend werden, denn Australien ist ein sogenanntes multikulturelles Land und die ursprünglichen Wurzeln der Familien können durchaus auch z. B. chinesisch oder europäisch sein. Das heißt für dich, dass du nicht nur dein Englisch perfektionieren kannst, sondern eventuell noch eine weitere Sprache lernst oder, falls du sie schon kannst, diese auch noch perfektionierst. In diesen Gastfamilien erhöht sich damit auch die Erlebnisvielfalt der unterschiedlichen Kulturen und Eindrücke. Wenn du lieber das Campusleben in Down Under erleben und dein Auslandsjahr lieber mit Gleichaltrigen verbringen möchtest, dann ist ein Internat vielleicht die optimale Unterkunft für dich. Aber auch hier in Australien sind die Internate Privatschulen und somit wird dein Schulwahlprogramm unter Umständen um einiges teurer werden. Viele Privatschulen in Australien befinden sich in kirchlicher Trägerschaft und einige werden auch von Orden geführt. Zudem sind viele Internate reine Jungen- oder Mädchenschulen. Aber keine Bange, es gibt auch einige gemischte Schulen. Die Unterbringung erfolgt im Internat in den angeschlossenen Wohnheimen. Australische Internate stehen für Disziplin, somit auch für strikte Regeln. Sie legen viel wert auf die individuelle Betreuung ihrer Schüler und ein anspruchsvolles akademisches Programm. Dabei spielen sportliche und künstlerische Erziehung eine große Rolle. Eine Schuluniform ist in Australien verpflichtend. Damit identifizieren sich die Schüler auch außerhalb der Unterrichtszeit mit einer bestimmten Schule und spiegeln den Ausdruck von Werten, Tradition und Verbundenheit wider.

ENGLAND

Britische Gastfamilien sind höflich, geduldig und humorvoll und oft ist es so, dass nicht immer noch eigene Kinder im gleichen Alter im Haus mit leben. Der Lebensstandard und die Ausstattung von Häusern und öffentlichen Gebäuden sind fast immer einfacher gestaltet, als wir es aus Deutschland kennen. Es kann sein, dass du zwar ein eigenes Zimmer hast, das aber eher klein ist und der Schreibtisch und Kleiderschrank außerhalb deines Zimmers aufgestellt ist. Auch kann es aber vorkommen, dass die Gastfamilie weitere Austauschschüler in ihrem Haus aufnimmt und du dir ein Zimmer teilst. Wenn du das nicht möchtest, solltest du rechtzeitig offen mit deiner Organisation sprechen. Hogwarts und Harry Potter lassen grüßen, schaut man sich die Internate (in England Boarding Schools genannt) an. Boarding Schools sind schülerorientiert, weniger stofforientiert und stellen sich auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Schüler ein. Das Credo heißt „Think positiv“ und so wird der Schüler mit seinen Bedürfnissen ernst genommen, da man an das Potential des einzelnen Schülers glaubt und sich für seinen schulischen Erfolg mit verantwortlich fühlt. Eine Besonderheit im Vergleich zu den anderen bisher beschriebenen Ländern ist, dass Boardings Schools in England nicht nur privat, sondern zum Teil auch staatlich geführt werden. Du wirst sehr viel Zeit in der Boarding School und mit den anderen Schülern verbringen, denn in England hast du auch den Nachmittag über Unterricht. Die Unterbringung erfolgt im Internat bzw. auf dem Campusgelände, kann aber von Schule zu Schule unterschiedlich sein. Einzelzimmer, über Schlafräume im Wohnheim bis zu kleinen Wohnhäusern auf dem Campus werden in den verschiedenen Schulwahlprogrammen der Organisationen angeboten. Natürlich ist es auch in England Tradition an den Schulen eine Schuluniform zu tragen. Aber es gibt einige wenige Ausnahmen. An diesen wenigen Highschools kann man aber auch nicht umherlaufen wie man möchte, sondern es ist ein “Dress-Code” vorgegeben, an den du dich halten musst.

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