#194 X-CHANGE in Südafrika 🦒🇿🇦 mit Gast Juli
Apartheid, Rassismus und mehr! Südafrika ist kein typisches Austausch Ziel – und genau das macht es so spannend. In dieser Folge spricht Juli mit Jolina über Sprache, Schule, Kultur, Highlights und Herausforderungen ihres Auslandsjahres.
In dieser X-CHANGE Ländervorstellung reden mit Jolina, Schüleraustausch Australien, und ihrem Gast Juli auf eine Reise ans andere Ende der Welt: nach Südafrika.
Juli lebt seit sieben Monaten in einer Kleinstadt am Indischen Ozean und gibt einen ehrlichen, lebendigen und reflektierten Einblick in ihren Alltag, das Schulsystem, das kulturelle Miteinander – und warum sie trotz aller Herausforderungen Südafrika als Austauschland wärmstens empfiehlt.
Anders als viele Austauschschüler:innen, die sich für einen Schüleraustausch USA entscheiden, fiel Julis Wahl bewusst auf Südafrika.
Die Gründe: geringere Kosten, ein deutlicher Kultursprung und trotzdem Englisch als Alltagssprache. In ihrem Erfahrungsbericht wird schnell deutlich, dass sie sich genau richtig entschieden hat – auch wenn Südafrika in vielen Bereichen ganz anders ist, als man es sich in Europa vielleicht vorstellt.
Südafrika ist bekannt für seine sprachliche und kulturelle Diversität: 11 Amtssprachen, drei Hauptstädte, zahlreiche Ethnien und ein komplexes historisches Erbe prägen das Land. Juli lebt in einer Afrikaans Sprachigen Gastfamilie und besucht eine zweisprachige Schule – Englisch und Afrikaans dominieren den Alltag.
Sie berichtet über ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Kulturen und erklärt, wie sehr historische Themen wie Apartheid oder die koloniale Vergangenheit noch heute sichtbar sind – in der Gesellschaft, der Politik und selbst in der Alltagsstruktur.
Ein Thema, das Juli offen anspricht, ist die Sicherheitslage. Ihre Stadt gehört statistisch zu den gefährlichsten der Welt – trotzdem fühlt sie sich sicher. Warum? Weil ihre Gastfamilie, die Schule und sie selbst wissen, worauf zu achten ist.
Bestimmte Stadtteile werden gemieden, Spaziergänge allein sind unüblich – aber mit etwas Anpassung und gesundem Menschenverstand lässt sich der Alltag gut und sicher gestalten. Mobilität funktioniert dabei meist per Uber oder durch Fahrdienste der Gastfamilie.
Südafrikanische Schulen unterscheiden sich deutlich vom deutschen System. Unterricht ist stärker auf Prüfungen fokussiert, es gibt festgelegte Pflichtfächer und eine Auswahl an spannenden Zusatzfächern – von Tourismus bis Konsumkunde.
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Die Schüler tragen Schuluniformen, was Juli als positiv empfindet: Es fördert Gemeinschaft und nimmt den Stress der täglichen Kleiderwahl.
Ein weiteres Highlight sind die vielen Sportangebote an der Schule – Netball, Rugby oder Cross Country gehören zum Alltag. Juli ist im Netball-Team und genießt das Gemeinschaftsgefühl und die Dynamik, die mit Schulwettkämpfen verbunden sind. Auch Events wie Winter Balls oder Service Days (ähnlich wie Casual Days) sorgen für echtes High-School-Feeling – südafrikanischer Style.
Ein großer Teil von Julis Alltag ist auch durch die stark christlich geprägte Gesellschaft beeinflusst. Gottesdienste und Bibelgruppen gehören für viele Familien zum Wochenrhythmus. Besonders offen spricht Juli über sensible Themen wie Homosexualität, die in vielen Teilen der Gesellschaft noch immer tabuisiert oder negativ bewertet wird – ein wichtiger Hinweis für zukünftige Austauschschüler:innen, sich vorab gut zu informieren.
Auch kulturelle Kleinigkeiten – etwa das Offenlassen der Zimmertür oder die Begrüßung mit einer festen Umarmung – sorgen anfangs für Missverständnisse, führen aber letztlich zu tieferem Verständnis und kultureller Sensibilität.
Ein besonderes Highlight war eine organisierte Reise nach Namibia, wo Juli mit anderen Austauschschüler:innen das Land erkundete, zur Schule ging und für kurze Zeit eine neue Gastfamilie kennenlernte – eine Erfahrung, die für sie zum emotionalen Höhepunkt ihres Jahres wurde.
Aber auch der Alltag mit Freund:innen, Strandbesuche, Shoppingausflüge und das berühmte „Braai“ (südafrikanisches Grillen) haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Juli berichtet offen über die kulinarischen Eigenheiten (viel Fleisch, wenig vegetarisch), über das Leben in typischen Wohngegenden mit Elektrozäunen und über die Balance zwischen Abenteuerlust und Anpassung.
Für Juli war Südafrika nicht nur ein Ziel, sondern ein echtes Abenteuer mit Tiefgang. Trotz Startschwierigkeiten, inklusive Gastfamilienwechsel und Herausforderungen in Sprache, Sicherheit oder gesellschaftlicher Struktur würde sie das Jahr jederzeit wieder machen.
Die Herzlichkeit der Menschen, das facettenreiche Schulleben, die Natur, die kulturelle Vielfalt und die Erlebnisse mit anderen Austauschschüler:innen haben sie geprägt und gestärkt.
Südafrika ist anders – aber genau deshalb so bereichernd. Diese Folge bietet ehrliche Einblicke, authentische Geschichten und wertvolle Infos für alle, die ihr Auslandsjahr bewusst außerhalb der gängigen Routen planen wollen.
Themenübersicht:
00:00-00:45: Intro
00:45-01:30: Vorstellung Juli
01:30-03:09: Allgemeine Facts
03:09-04:17: Sprachen
04:17-05:31: Organisation
05:31-06:54: Andere Austauschschüler
06:54-08:07: Namibia Trip
08:07-11:23: Warum Südafrika
11:23-13:18: Programmpreis
13:18-16:19: Kultur und Apartheid
16:19-19:43: Politik
19:43-25:00: Stadtbild und Sicherheit
25:00-26:38: Nachtleben und Partys
26:38-26:57: Vergleichsrechner
26:57-28:07: Religion und Glaube
28:07-30:02: Homosexualität
30:02-34:08: Andere Sitten
34:08-36:06: Freizeitaktivitäten
36:06-39:28: Schulsystem
39:28-43:17: Essen
43:17-49:11: Schulfächer
49:11-51:06: Schultypen
51:06-51:38: Prom in SA?
51:38-52:59: Landschaft
52:59-54:33: Fortbewegung
54:33-55:30: Englisch
55:30-57:19: Vorurteile
57:19-58:04: Gated Communities
58:04-59:30: South African Dream
59:30-01:00:32: Gastfamilienwechsel
01:00:32-01:01:05: Julis Highlight
01:01:05-01:02:07: Vor- und Nachteile
01:02:07-01:02:49: SA für jeden?
01:02:49-01:03:49: Tipps
01:03:49-01:05:23: Outro
