Schüleraustausch - Eigene Gastfamilie vorschlagen
Du kennst bereits eine Familie in deinem Gastland und würdest deinen Schüleraustausch gerne bei ihr verbringen? Bei einigen Organisationen ist es möglich, eine eigene Gastfamilie mitzubringen. Erfahre in diesem Artikel, wieso du dennoch auf eine Austauschorganisation setzen solltest, wie du eine Gastfamilie vorschlägst und vieles mehr!
Das erwartet dich in diesem Artikel:
Deine eigene Gastfamilie mitbringen
Bei einigen Organisationen ist es möglich, eine eigene Gastfamilie mitzubringen. Oft ist es sogar von Vorteil, da man mit bereits vorhandener Familie in vielen Fällen einen Rabatt auf den Programmpreis bekommt. Informiere dich am besten direkt bei deiner Austauschorganisation über deine Möglichkeiten und den genauen Ablauf.
Ganz wichtig ist allerdings, dass direkte Familienangehörige (also Verwandte ersten oder zweiten Grades) dich oftmals nicht während deines Schüleraustausches aufnehmen dürfen. Das geht nach den Bestimmungen eines High School Years in vielen Gastländern nicht.
Warum eine Austauschorganisation trotz bereits vorhandener Gastfamilie wichtig ist
Wenn du schon eine eigene Gastfamilie hast, die dich gerne aufnehmen würde und die du kennst, bist du einen großen Schritt weiter, als die meisten anderen Bewerber/innen für ein Auslandsjahr. Dennoch ist mit dem Finden der Gastfamilie längst nicht alles erledigt, was nötig ist, damit du die Reise ins Gastland antreten kannst. Du benötigst einen Platz an einer High School, ggf. die Genehmigung für das Visum und einen Flug.
Wenn du die doch relativ hohen Preise der Austauschorganisationen siehst, denkst du im ersten Moment schnell, es wäre vielleicht finanziell günstiger, den Schüleraustausch privat zu organisieren. Dabei gibt es aber ein paar Haken.
Das Visum ist ein Problem dabei. In einigen Gastländern, vor allem in den USA. Es ist immens schwierig, ein Visum genehmigt zu bekommen, wenn keine Austauschorganisation hinter der Sache steht. Das heißt, in vielen Fällen wird bei privater Organisation des Schüleraustausches das Visum abgelehnt, sodass die Sache nicht klappt. Einfacher ist das natürlich bei Reisezielen innerhalb der EU.
Die fehlende Erfahrung bei der Organisation dieser Dinge ist aber wohl der größte Haken. Es ist nicht leicht, alles nötige zu bedenken. Die Austauschorganisationen haben zum Teil jahrzehntelange Erfahrungen in der Planung und Ausführung der Austauschprogramme.
Sie wissen, was zu tun ist, wenn mal etwas nicht nach Plan läuft und haben auch im Gastland Mitarbeitende oder eine Partnerfirma, sodass du in keinem Fall alleine dastehen wirst. Auch für deine Eltern bedeutet das, dass sie sich weniger Sorgen machen müssen, weil dich die Austauschorganisation im Gastland bei Problemen unterstützen kann.
Auch während der generellen Organisation, der Suche nach der Schule und allen weiteren Steps steht dir die Austauschorganisation mit ihrer Expertise bei, bereitet dich (und ggf. deine Eltern) beim Vorbereitungsworkshop auf alles vor und ist auch für deine Eltern ein neutraler Ansprechpartner während deines Aufenthaltes.
Darum ist eine Organisation für deine High School wichtig
Eine weitere Sache, die organisiert werden muss, ist deine Gastschule. Abgesehen davon, dass es nicht immer einfach ist, überhaupt eine passende Schule zu finden, wirst du schnell feststellen, dass auch die Anmeldung dort selten kostenfrei ist.
Meldest du dich privat als Austauschschüler/in dort an, bist du in der Regel dazu verpflichtet, ein Schulgeld zu bezahlen. Das kann häufig eine Höhe von 4.000 € haben. Addierst du dazu die Kosten für den Flug, stellst du schnell fest, dass auch im Fall einer privaten Organisation ein Schüleraustausch nicht gerade günstig ist.
Zudem erfordert die Kontaktaufnahme zu möglichen High Schools und die Beschaffung der erforderlichen Unterlagen in Eigenregie viel Zeit. Du oder deine Eltern müssen sich intensiv in das Thema einarbeiten und mit viel Geduld diverse bürokratische und sprachliche Hürden nehmen. Dagegen bist du in einer echt tollen Lage, wenn du die Gastfamilie kennst, die restliche Organisation aber auf die Austauschorganisation überträgst.
Vor allem in der Hinsicht, dass es mittlerweile eine echte Menge an Austauschorganisationen gibt, wirst du sicherlich eine finden, die perfekt auf deine Bedürfnisse passt. Vergleiche alle Austauschorganisationen und bestell dir jetzt schon ein paar Kataloge deiner Favoriten nachhause.
FAQ – Eigene Gastfamilie vorschlagen
- Kann ich für meinen Schüleraustausch eine eigene Gastfamilie vorschlagen?
- Ja, das ist grundsätzlich möglich. Viele Austauschorganisationen erlauben dir, eine Familie vorzuschlagen, die dich während deines Auslandsaufenthalts aufnehmen möchte. Diese Option heißt oft „Direct Placement“ oder „Private Placement“. Wichtig ist jedoch, dass die vorgeschlagene Familie bestimmte Voraussetzungen erfüllt und von der Organisation offiziell geprüft und zugelassen wird.
- Welche Vorteile habe ich, wenn ich eine eigene Gastfamilie vorschlage?
- Wenn du bereits eine Familie kennst, bei der du gerne leben möchtest, kann dir das den Start enorm erleichtern. Du weißt, wo du hinkommst, und hast weniger Unsicherheit, besonders in den ersten Wochen. Außerdem kannst du häufig selbst den Ort oder sogar die Schule mitbestimmen, weil du deine Platzierung aktiv beeinflusst. Das kann dir ein Gefühl von Sicherheit geben und dir helfen, dich schneller einzuleben.
- Welche Voraussetzungen muss eine selbst vorgeschlagene Gastfamilie erfüllen?
- Auch wenn du die Familie kennst, muss sie die gleichen Standards erfüllen wie jede andere Gastfamilie. Sie braucht ein stabiles soziales Umfeld, ausreichend Platz, ein sicheres Zuhause und die Bereitschaft, dich vollständig in den Familienalltag zu integrieren. Zusätzlich findet eine offizielle Überprüfung statt – zum Beispiel über Bewerbungsunterlagen, Hintergrundchecks und ein persönliches Gespräch.
- Wird die vorgeschlagene Familie automatisch akzeptiert?
- Nein. Jede vorgeschlagene Familie muss einen offiziellen Prüfprozess durchlaufen. Die Austauschorganisation entscheidet erst nach dieser Prüfung, ob die Familie geeignet ist. Es ist also möglich, dass eine Familie abgelehnt wird, selbst wenn du sie gut kennst. Das passiert vor allem dann, wenn bestimmte Kriterien nicht erfüllt werden können.
- Wie läuft der Prüfprozess für meine vorgeschlagene Gastfamilie ab?
- Der Prozess ähnelt dem einer regulär ausgewählten Gastfamilie. Die Familie muss Formulare ausfüllen, persönliche Angaben machen und sich mit den Regeln des Programms einverstanden erklären. Zusätzlich findet ein Hausbesuch statt, bei dem geklärt wird, ob das Zuhause sicher und geeignet ist. Erst nach Abschluss aller Schritte gibt die Organisation eine endgültige Entscheidung.
- Kann ich jede Familie als Gastfamilie vorschlagen?
- Nicht jede Familie kommt infrage. In vielen Ländern dürfen zum Beispiel enge Verwandte wie Eltern oder Geschwister dich nicht aufnehmen, weil dadurch kein echter Kulturaustausch stattfinden würde. Dagegen sind entfernte Verwandte, Freunde der Familie, Bekannte oder ehemalige Austauschkontakte oft möglich. Die Organisation prüft im Einzelfall, ob die Beziehung geeignet ist.
- Muss die vorgeschlagene Familie aus einem bestimmten Land oder einer bestimmten Stadt kommen?
- Du kannst eine Gastfamilie überall dort vorschlagen, wo deine Austauschorganisation Programme anbietet. Die Familie muss in einer Region wohnen, in der du rechtlich und organisatorisch platziert werden kannst – zum Beispiel in der Nähe einer Schule, die Austauschschüler:innen aufnehmen darf. Manche Schulen müssen dem Platzierungsvorschlag ebenfalls zustimmen.
- Welche Verantwortung hat die vorgeschlagene Gastfamilie?
- Sie übernimmt die gleichen Aufgaben wie jede andere Gastfamilie. Dazu gehört, dir ein sicheres Zuhause zu bieten, dich in den Alltag zu integrieren, dich zu unterstützen und eine vertraute Ansprechperson zu sein. Außerdem verpflichtet sie sich, die Regeln und Werte des Programms einzuhalten. Auch wenn ihr euch kennt, gelten dieselben Erwartungen und Pflichten wie bei anderen Gastfamilien.
- Gibt es Nachteile, wenn ich eine eigene Gastfamilie vorschlage?
- Ein möglicher Nachteil ist, dass du weniger überraschende neue Erfahrungen machst, weil du nicht völlig unvorbereitet in eine unbekannte Umgebung kommst. Für manche ist es auch schwieriger, Grenzen zu setzen, wenn man die Familie vorher schon kennt. Trotzdem fühlen sich viele Schüler:innen mit dieser Option wohler, weil sie mehr Sicherheit haben.
- Wie finde ich heraus, ob das Vorschlagen einer eigenen Gastfamilie für mich sinnvoll ist?
- Frag dich, wie gut du die Familie wirklich kennst und ob du dir vorstellen kannst, ein ganzes Jahr mit ihr zusammenzuleben. Es hilft, mit deiner Austauschorganisation zu sprechen und dir erklären zu lassen, wie der Prozess abläuft. Wenn du dich in der vorgeschlagenen Familie sicher, willkommen und wohl fühlst, kann diese Lösung für dich ideal sein.
- Was mache ich, wenn die Familie am Ende doch nicht akzeptiert wird?
- In diesem Fall übernimmt die Austauschorganisation die normale Platzierung für dich. Das bedeutet, dass du wie alle anderen Schüler:innen einer geprüften und sorgfältig ausgewählten Gastfamilie zugeteilt wirst. Deine Chancen auf ein gelungenes Austauschjahr bleiben dadurch genauso gut.
Weitere Artikel, die dich interessieren könnten:
Dieser Artikel wurde geschrieben von: