#190 Privatschule vs Öffentliche Schule 🏫✨
Ist ein Auslandsjahr auf einer Privatschule besser? In dieser Podcast Folge sprechen Malte und Malin über ihre Erfahrungen mit öffentlichen und privaten Schulen während ihres Auslandsjahres. Sie vergleichen Unterschiede in Kosten, Unterrichtsqualität, Schuluniformen und der allgemeinen Atmosphäre.
Malte, Schüleraustausch Paraguay, und Malin, Schüleraustausch Neuseeland, teilen in der heutigen Folge ihre Erfahrungen.
Malte hatte in seinem Auslandsjahr die Gelegenheit, sowohl eine private als auch eine öffentliche Schule zu besuchen. Ursprünglich war er an einer jüdischen Privatschule, wechselte jedoch zur Halbzeit an eine öffentliche Schule, da seine neue Gastfamilie dies aus Sicherheitsgründen bevorzugte.
In ihrem Auslandsjahr besuchte Malin von Anfang an eine öffentliche Schule, da Privatschulen dort häufig Internate sind und deutlich höhere Gebühren verlangen. Während in Neuseeland öffentliche Schulen in einem Auslandsjahr oft kostengünstiger sind als private, waren die Kosten in Paraguay für Malte nicht spürbar, da die Gastfamilien und Austauschorganisationen die Schulgebühren übernahmen.
Die jüdische Privatschule war allerdings vergleichsweise teuer – rund 500 Dollar pro Schuljahr, was in Paraguay eine erhebliche Summe ist. Malin hat auch überlegt einen Schüleraustausch in den USA zu machen, da hätte eine Privatschule im Select-Programm rund 60.000 Euro pro Jahr gekostet, was für Malin keine Option war.
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Malin berichtet, dass Schuluniformen in Neuseeland Standard sind, nur wenige Schulen haben keine Uniformpflicht. Ihr Outfit bestand aus einem Rock, einem Pulli und einem Polo-Shirt. Flip-Flops und Gummistiefel waren ebenfalls erlaubt, solange sie schwarz waren.
Malte hingegen musste im Schüleraustausch in Paraguay eine Polyesterhose und ein Polo-Shirt tragen, was bei heißen Temperaturen unangenehm war. In der öffentlichen Schule gab es an Montagen ein formelles Outfit mit Minirock (für Mädchen) oder Anzughose (für Jungs) – inklusive Krawatte und Spitzen-Verzierungen.
Ein großer Unterschied zwischen öffentlicher und privater Schule war die Sicherheit. An Maltes Privatschule in Paraguay gab es bewaffnete Polizisten, Überwachungskameras und eine hohe Mauer. Grund dafür war, dass es eine jüdische Schule war, die besonders geschützt wurde. An seiner öffentlichen Schule gab es lediglich ein Eingangstor mit einer Sekretärin, die aufpasste, wer das Gelände betrat.
Ein weiterer großer Unterschied lag in den angebotenen Fächern. Die Privatschule bot bilingualen Unterricht und Fächer wie jüdische Geschichte, Religion und Hebräisch. Die öffentliche Schule hingegen war eher auf Technik und Informatik spezialisiert. Dort gab es kaum allgemeinen Englischunterricht – stattdessen mussten Schüler diesen in ihrer Freizeit privat belegen.
Malin berichtet, dass der Unterricht im Schüleraustausch in Neuseeland sehr locker war. Lehrer stellten Aufgaben über Google Classroom ein, aber ob Schüler sie machten, wurde kaum überprüft. Dies kam Malte bekannt vor – in Paraguay war es ähnlich. Noten wurden oft leicht vergeben, und in manchen Klausuren gab es einfache Multiple-Choice-Fragen wie z.B. über das Sonnensystem.
Maltes Privatschule war modern und gut ausgestattet. Sie hatte Klimaanlagen in jedem Klassenzimmer, eine Aula, Sportplätze und eine Synagoge. Die öffentliche Schule hingegen war älter und heruntergekommen. In vielen Räumen fehlte eine Klimaanlage, und manche Fenster waren kaputt. Besonders schockierend für Malte: In den Toiletten gab es kein Toilettenpapier – jeder musste sein eigenes mitbringen.
In Neuseeland war Malins Schule zwar modern und hatte sogar Fernseher in jedem Klassenraum, doch sie bestand größtenteils aus Containern, was sie als optisch wenig ansprechend empfand.
Freizeitangebote unterscheiden sich auch stark. An Maltes Privatschule gab es kaum Sportteams, an der öffentlichen Schule hingegen Basketball, Volleyball und Fußball. Zudem fiel Malte auf, dass Schüler der Privatschule oft herablassend über öffentliche Schulen dachten. Diese Kluft zwischen Arm und Reich war für ihn schwer nachvollziehbar, da die öffentliche Schule in vielen Bereichen gar nicht schlechter war.
Malin erzählt von einem „Muff-Days“ in Neuseeland: Einmal pro Term konnten Schüler für eine kleine Spende normale Kleidung tragen, wobei das gesammelte Geld gespendet wurde.
Für Malte war die öffentliche Schule trotz schlechterer Ausstattung die bessere Wahl. Die Gemeinschaft war herzlicher, Schüler integrierten ihn schneller, und es gab mehr Freizeitaktivitäten. Malin fand das System in Neuseeland generell angenehm, egal ob öffentlich oder privat.
Themenübersicht:
00:00-00:46: Intro
00:46-01:48: Maltes Schulwechsel
01:48-02:57: Malins Schulwahl
02:57-04:40: Preislicher Unterschied
04:40-11:16: Schuluniform
11:16-11:26: X-CHANGE Stipendium
11:26-12:33: Der Fächer Unterschied
12:33-15:58: Security
15:58-20:09: Schulgebäude und Ausstattung
20:09-23:51: Unterricht
23:51-24:02: Vergleichsrechner
24:02-27:33: Verhalten der Menschen
27:33-29:48: Entwicklungs Zuschüsse
29:48-31:04: Outro